Bosquet [2]

[118] Bosquet (spr. Boskäh), 1) Franç. de B., geb. 1605 in Narbonne; wurde 1650 Bischof in Lodève u. st. als Bischof in Montpellier 1676, er schr.: Ilist. ecclesiae gallicanea, Paris 1533; Pontificum Romanorum, qui e Gallia oriundi in ea sederunt, historia ab anno 1305 ad an. 1399 Par. 1632, n. A. 1693, 2 Bde. 2) Marie Joseph, geb. 1810 in Pan, besuchte seit 1829 die Polytechnische Schule in Paris u. 1831–33 die Militärschule in Metz u. wurde dann Unterlieutenant; 1834 ging er mit dem 10. Artillerieregiment nach Algier, rüste daselbst 1836 zum Lieutenant u. 1839 zum Capitän auf, 1842 erhielt er das Commando über die eingeborenen Tirailleurs von Oran, wurde Bataillonschef, 1845 Obristlieutenant im 15. leichten Infanterieregiment, 1847 Oberst, 1848 Brigadier u. zur Disposition des Generalgouverneurs von Algier gestellt. Während seines fast 20jährigen Aufenthalts in Algier nahm er beinahe an allen größeren Unternehmungen u. Gefechten Theil; 1851 erzwang er an der Spitze einer Brigade den Übergang über den Monagal, womit der Feldzug gegen Kabylien eröffnet wurde. Aus seiner Stellung in Algier schied er, um 1853 als Divisionsgeneral dem Kriegsminister St. Arnaud sich zur Verfügung zu stellen. Bei Ausrüstung der Expeditionsarmee nach dem Orient 1854 erhielt er das Commando der 2. Division u. später das des 2. Armeecorps. An der Alma trug er mit seiner Division wesentlich zur siegreichen Entscheidung der Schlacht bei: bei Inkerman rettete er die schon geschlagenen Engländer vom Untergange, bei der Erstürmung von Sebastopol nahm er die Malakowwerke. Er wurde 1856 zum Senator ernannt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 118.
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