Corrèze

[463] Corrèze (spr. Korrähs), 1) Fluß im südwestlichen Innern von Frankreich, entspringt im gleichnamigen Departement auf dem Plateau von Millevaches am Südabhange des Mont Oudouze, fließt südwestlich u. fällt unweit Brives in die Vézère; 2) Departement in Frankreich, Theil der ehemaligen Provinz Limousin, 108,12 QM., grenzt im N. an die Departements Creuse u. Haut-Vienne, im O. an Puy de Dôme u. Cantal, im S. an Lot, im W. an Dordogne; gebirgig mit tiefen Felsschluchten u. Grotten (Gebirge von Auvergne, höchste Spitzen: Mont Oudouze, 4200 Fuß; Mont Jargean, 2850 Fuß; Orque de Bort, ein Basaltfelsen beim Städtchen Bort); Flüsse: Dordogne, Vézère (mit den Nebenflüssen Corrèze, Soudenne u. Bradascon); das Departement zerfällt in ein Gebirgs- u. ein Niederland, das erstere ist rauh u. reich an Naturschönheiten, auf mehreren Bergen 8 Monate lang Schnee, im Allgemeinen aber nicht unfruchtbar u. eignet sich theilweis zu Getreidebau; das letztere ist ziemlich unfruchtbar; Hauptproducte: Kastanien, Wein, Nüsse, Hanf, Flachs, wenig Waldungen; Ackerbau wird nachlässig betrieben, bedeutender ist die Viehzucht: die Limousinischen Pferde (Gestüte von Arnac Pompadour) zeichnen sich durch Schönheit, Kraft u. Ausdauer aus; ferner Mastochsen, Mastschweine, Schafe, Ziegen, Maulesel; an Mineralien: Eisen, Steinkohlen, Blei, Kupfer, Antimon, Granit, Schiefer, Porphyr, Marmor, Alabaster; Industrie unbedeutend, fast nur auf die Städte beschränkt, das bedeutendste Etablissement ist die kaiserliche Waffenfabrik zu Souillac bei Tulle, außerdem noch einige Eisenwerke, Seidenweberei, Glashütten, Papiermühlen u. Gerberei; Handel ebenfalls gering, nur der Viehhandel ist erheblich; Eintheilung: in die drei Arrondissements Tulle, Ussel u. Brives, mit 29 Cantonen u. 291 Gemeinden; 1856: 314,928 Ew.; dieselben sprechen eine eigene Mundart u. wandern (namentlich aus den Gebirgsgegenden) jährlich in großer Anzahl nach allen Theilen Frankreichs als Arbeiter aus; Hauptstadt: Tulle; 3) Stadt im Arrondissement Tulle, am gleichnamigen Flusse, Getreidehandel; 1800 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 463.
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