Dordogne

[263] Dordogne (spr. Dordonj), 1) Fluß im südwestlichen Frankreich, entspringt im Departement Puy de Dôme aus den Bächen Dor u. Dogne, in der Nähe des Mont d'Or, bildet anfangs die Grenze zwischen den Departements Puy de-Dôme u. Cantal einer- u. Corrèze andererseits, geht dann durch letzteres u. die Departements Lot, Dordogne, Gironde u. fällt unterhalb Bourg in die Garonne, die nach der Vereinigung den Namen Gironde annimmt; Lauf 54 Meilen, von denen 38 schiffbar; Nebenflüsse: Chavannaux, Cascade, Sumène, Auze, Diège, Triousse, Luzege, Doutre, Marone, Céré (mit Jourdane), Vezere (mit Corrèze), l'Isle (mit Haut-Vezere), Loue, Dronne, Palais, Saye u.a.; 2) Departement im südwestlichen Frankreich; umfaßt die Landschaften Perigord u. einen Theil von Limousin, 166,75 QM.; grenzt an Charente, Charente inférieure, Gironde, Lot-Garonne, Lot u. Corrèze u. Haute-Vienne; im N. von den Gebirgen von Limousin, im S. von Ausläufern der Berge von Auvergne durchzogen; Boden nur in den Thälern etwas fruchtbar, viele Haiden, etwas Waldung, die niedrigen Gegenden leiden sehr häufig durch Überschwemmungen; Klima im Allgemeinen mild u. sehr gesund, aber ziemlich veränderlich u. bisweilen stürmisch; unweit Miremont eine der größten Höhlen Europas, Cluseau genannt; Bewässerung: Dordogne (mit Vezère), Isle, Dronne (mit Nizonne), Bandiat, überhaupt 1400 Bäche u. Flüsse; Producte: Wild (Wölfe), Geflügel, Kastanien, Nüsse, viel Trüffeln u. Champignons, unbedeutende Mineralien; Beschäftigung: Ackerbau, wenig Viehzucht (doch gibt es Schweine u. Ziegen), südlich viel Wein u. etwas Bergbau u. Eisen; Industrie unbedeutend, einige Eisenwaaren u. Papierfabrikation; die Eisenbahn von Paris nach Bordeaux durchschneidet das Depart.; Eintheilung in 5 Arrondissements: Périgueux, Sarlat, Nontron, Riberac, Bergérac, mit 42 Cantonen u. 582 Gemeinden; 1851: 505,589 Ew.; Hauptstadt: Périgueux. D. gehört zum 4. großen Militärcommando (Toulouse).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 263.
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