Escoiquiz

[887] Escoiquiz (spr. Eskolkis), Don Juan, geb. 1762 in Navarra, wurde Canonicus in Saragossa u. Lehrer u. Vertrauter des Prinzen von Asturien, des nachmaligen Königs Ferdinand VII. Wegen freier Äußerung gegen Karl IV., eigentlich aber wegen feindseliger Gesinnung gegen den Friedensfürsten Godoy, 1798 nach Toledo verwiesen, blieb er doch mit dem Prinzen in geheimer Verbindung u. bewirkte dessen Entschluß, sich gegen seinen Vater zu empören, ja er scheint mit dem Herzog von Infantado an der Spitze der damals (1808) gegen Karl IV. gebildeten Verschworung gestanden zu haben. Als Ferdinand 1808 den Thron bestieg, wurde E. Staatsrath, folgte ihm als einer seiner ergebensten Räthe nach Bayonne u. unterzeichnete mit Duroc den Vertrag, worin Ferdinand der Krone entsagte, ging mit diesem nach Valençay, kehrte 1814 mit ihm mach Madrid zurück, wurde dort selbst eingekerkert, bald aber wieder zurückgerufen, fiel jedoch zum zweiten Mal in Ungnade u. st. 1820 in Ronda. Er veröffentlichte eine Auseinandersetzung der Gründe, welche Ferdinand VII. bewogen nach Bayonne zu gehen, unter dem Titel Exposé des motifs, qui ont engagé etc., Par 1826; übersetzte Miltons verlorenes Paradies u. Youngs Nachtgedanken ins Spanische u. schr. noch Mehreres.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 887.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika