Lund [1]

[608] Lund, 1) (Londinum), uralte Stadt im schwedischen Län Malmöhus, ist Bischofssitz, hat eine von Karl XI. 1666 gestiftete u. 1668 eingeweihte Universität (Academia Carolina Gothorum), besucht von durchschnittlich 650 Studirenden, dabei Bibliothek, Naturalien-, Münz-, Modellsammlung, Physikalisches Cabinet, Sternwarte, Botanischer Garten, mehre Schulen. Buchdruckereien, Kathedrale, Predigerseminar, Thierarzneischule, Gerbereien, Tabakfabriken; 5009 Ew.; dabei der Lybershügel, auf welchem sonst die Könige von, Schonen erwählt wurden. – Vor Zeiten war L. die königliche Hauptstadt des ganzen skandinavischen Nordens, seit 1065 Bisthum, seit 1103 der Sitz eines Erzbischofs, welcher bis 1162 den Titel Primas des Reichs führte. 1209 wurde die Stadt von den Dänen auf kurze Zeit genommen, später kam es mit Schonen ganz an Dänemark; 1452 wurde es von den Schweden überrumpelt u. geplündert; 1533 wurde das Erzbisthum aufgehoben u. die Stadt im Frieden 1658 wieder an Schweden abgetreten. Hier 1676 Schlacht zwischen Dänen u. Schweden; am 26. September 1679 Friede zwischen den Dänen u. Schweden; 2) Kirchspiel in Norwegen, Stift Christiansand, Amt Stavanger, Voigtei Jedderen, 4 QM.; 5000 Ew. in den beiden Gemeinden L. u. Heskestad.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 608.
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