Mamiāni

[807] Mamiāni, Graf Terenzio della Rovere, geb. zu Anfang des 19. Jahrh., flüchtete 1831, bei der politischen Bewegung compromittirt, nach Paris u. beschäftigte sich im Exil mit philosophischen Studien u. Poesie. Durch das Amnestiedecret vom 17. Juli 1846 begnadigt, kehrte er 1847 nach Italien zurück, schloß sich der nationalen Bewegung an, erlangte das Staatsbürgerrecht in Piemont, ging 1848 nach Rom, wurde am 3. Mai von Pius IX. zum Minister des Innern ernannt u. blieb bei der Ministerveränderung im Juli in seiner Stellung, trat aber Anfang August aus, worauf bald die Auflösung des Cabinets erfolgte. Er gehörte zu dem Rathe der Drei, welche am 10. Oct in Turin die Gesellschaft des Vereinigten Italiens eröffneten. Als Mitglied der Constituante kämpfte er mit Festigkeit für die päpstliche Macht u. trat aus, als die Absetzung des Papstes in Anregung kam. Am 17. Nov. abermals ins Ministerium berufen, übernahm er das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten, legte jedoch nach der Flucht Pius' IX. nieder, verließ Rom u. ging nach Genua, wo er die Philosophische Akademie stiftete; 1857 wurde er Professor der Philosophie u. Geschichte an der Universität in Turin. Er schr.: Lettre dell'Ab. Rosmini intorno al libro intitolatio: Il rinuovamento della filosofia in Italia, Par. 1838; Dialoghi di sciensa prima, ebd 1846; Poeti dell'età media, ebd. 1842, 2. A. 1848; Del Papato. ebd. 1851.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 807.
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