Mantel [1]

[840] Mantel, 1) weites u. langes Überkleid für Mannspersonen od. Frauenzimmer, von verschiedenem Stoffe, mit od. ohne Ärmel, ohne genau begrenzten Rücken u. Taille; ein kurzer Mantel, so v.w. Domino 1) u. 2) u. Enveloppe; 2) Mauer, welche etwas umschließt, so namentlich beim Hohofen die äußeren Umfassungsmauern u. bei Luftheizungen die den Feuerraum umschließende innere Mauer; bei Festungsbauten so v.w. Enveloppe; 3) (Erzgieß.), der Überzug von Thon od. Gyps, mit welchem die Form umgeben wird, damit das einströmende Erz sie nicht aus einander treibt, s. Bildgießerkunst; auch der äußere Theil der Gußform für einen hohlen Gegenstand, meistentheils aus Lehm hergestellt, namentlich in der Bronzegießerei u. in der Eisengießerei beim Lehmguß; 4) bei Dampfmaschinen die aus schlechten Wärmeleitern bestehende Umhüllung des Dampfkessels u. der Dampfleitungsrohre, welche eine Abkühlung derselben u. des darin enthaltenen Dampfes verhindern soll; 5) ein halber Schanzkorb; 6) (Math.), Theil der Oberfläche verschiedener Körper, bildet u.a. die seitliche Begrenzung des Prisma, des Kegels, Cylinders u. der Kugel (s.d. a.); 7) ein Körper, welcher einen anderen, namentlich einen runden nahe umschließt; so die Umfassung der Lockentrommel bei[840] der Lockermaschine (s.d.), bei den (mittelschlägigen) Kropfrädern die Umgebung des Rades, s.u. Kropf; 8) das glatte Salband eines Ganges, welches vom Gestein abgelöst ist; 9) (Tuchm.), s. Mantelende; 10) ein starkes Tau, welches durch einen einseheibigen Block geschoren ist u. die Last unmittelbar trägt; das Tau, welches das ganze Takel trägt, heißt Hangermantel; 11) bei Rollen, mit welchen etwas in die Höhe gezogen werden soll, die obere Umschlingung des Taues, so Besahn-, Marsmantel etc.; 12) häutiger Sack bei Weichthieren, woraus später die Schalen entstehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 840-841.
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