Meerfeld [1]

[74] Meerfeld, Maximilian, Graf von M., geb. 1764 in Münster; trat 1782 in österreichische Dienste, machte den Feldzug gegen die Türken 1788 als Rittmeister mit, war 1792 als Obrist des Generalstabes beim Herzog von York commandirt, wurde 1704 General, diente 1795 bei der Rheinarmee, zeichnete sich bes. 1796 bei Würzburg aus, ging zur Armee von Italien u. wurde 1797 vom Erzherzog Karl an Bonaparte geschickt, um die Friedensunterhandlungen von Leoben anzuknüpfen, unterzeichnete am 17. Oct. mit Kobenzl u. Degelmann den Tractat von Campo-Formio u. brachte die Ratification nach Rastadt, wo er als Gesandter blieb; erhielt 1797 das erste Uhlanenregiment, commandirte 1800 beim Wiederbeginnen der Feindseligkeiten eine Division unter Kray, wurde 1805 nach Berlin geschickt, um Preußen zum Kriege gegen Frankreich zu bewegen, wohnte der Schlacht von Austerlitz bei u. war dann bis 1808 Botschafter in Petersburg; 1809 erhielt er ein Commando in Gallizien u. wurde nach dem Frieden als Divisionär nach Brünn versetzt; 1813 commandirte er die zweite österreichische Armeeabtheilung u. wohnte mit ihr der Schlacht von Leipzig bei, wo er am 16. Oct. bei Mark-Kleeberg gefangen wurde. Auf Ehrenwort entlassen, wurde er von Napoleon mit Vorschlägen zum Waffenstillstand u. Frieden an Kaiser Franz gesendet, blieb bis zu seiner Auswechslung gegen die Generäle Bertrand u. Reynier im Hauptquartier u. ward im Jan. 1814 als österreichischer Botschafter nach London gesendet, wo er am 4. Juli 1815 starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 74.
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