Pfuel

[27] Pfuel, Ernst von P., geb. 1781 in Berlin, wurde Offizier, kam 1806 in den Generalstab des Generals Blücher, lebte dann in Dresden, ging 1809 als Hauptmann in österreichische Dienste u. errichtete in Prag u. später auch in Wien, wohin er in den Generalstab versetzt wurde, große Schwimmanstalten für das Militär; 1812 trat er in russische Dienste, wo er als Chef des Generalstabes des Generals Tettenborn den Feldzug bis 1813 mitmachte, trat dann wieder in den preußischen Generalstab, war 1815 als Oberst beim Feldmarschall Blücher u. wurde nach der Einnahme von Paris Commandant dieser Stadt. Darauf befehligte er als Generalmajor die 15. Division in Köln, wurde später Generallieutenant, 1831 Bevollmächtigter des Königs in Neuenburg, trug durch ein besonnenes u. entschiedenes Betragen viel dazu bei, dort die Ruhe herzustellen u. zu erhalten (s. Neuenburg, Gesch.), wurde Gouverneur von Neuenburg, 1844 General der Infanterie, später Gouverneur von Berlin u. wurde im Mai 1848 nach der Provinz Posen gesendet, um die Insurrection zu unterdrücken. Nach seiner Rückkehr nach Berlin wurde er im September zum Ministerpräsidenten u. Kriegsminister ernannt, reichte aber bereits 31. Oct. seine Entlassung ein u. trat dann auch aus dem activen Kriegsdienste. Er schr.: Beiträge zur Geschichte des letzten Französisch-Russischen Krieges, 1. Heft (Rückzug der Franzosen bis zum Niemen), Berl. 1814.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 27.
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