Praeposĭtus

[462] Praeposĭtus (lat.), 1) Vorgesetzter; bes. ein unter den Kaisern seit Constantin dem Großen u. im Mittelalter üblicher Ausdruck: P. argenti potorii, Aufseher über das silberne Trinkgeschirr; P. auri escarii, Aufseher über das goldene Eßgeräth; P. barbaricariorum, Agent, welcher für den Hof Geschirr u. Waffen verfertigen ließ; es gab deren drei, in Arles, Rheims u. Trier; P. bastagae, Aufseher über Kleider, Silbergeschirr etc. des Kaisers (s. Bastaga); es gab deren acht, je vier im Orient u. Occident; P camĕrae regalis, so v.w. Camerarius 1); P. cubicŭli, der oberste Kammerherr; P. domus regiae, Hausvoigt an einigen deutschen Höfen; Praepositi labarorum, trugen bei Processionen das Labarum vor dem Kaiser her; P. limitanum, Commandeur der Truppen in den Grenzstädten, meist in Asien u. Afrika; es waren deren acht; P. mensae, in Franken so v.w. j. Maitre d'hôtel; P. palatii (P. sacri p.), in Constantinopel der Oberhofmarschall, in Franken der Major domus; P. provinciarum, mit Aufsicht über die Grenzen einer Provinz; P. thesaurorum, sammelte die Steuern u. Gaben von den Zöllen in den Provinzen ein; 2) so v.w. Probst.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 462.
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