Rahden [2]

[799] Rahden, Wilhelm Baron von R., geb. 10. Aug. 1793 auf seinem väterlichen Gute bei Breslau, trat 1809 in preußischen Militärdienst u. nahm als Lieutenant an den Feldzügen 1813–15 Theil. Nach dem Frieden wurde er 3 Jahre im Topographischen Bureau in Berlin verwendet u. besuchte gleichzeitig die Kriegsschule daselbst; 1829 erhielt er als Hauptmann die erbetene Entlassung u. ging nach Rußland, wo er Capitän des Generalstabes wurde; aber ohne diese Stellung angetreten zu haben, reiste er 1831 nach den Niederlanden, trat 1832 als Kanonier in holländischen Dienst, war bei der Vertheidigung von Antwerpen u. wurde 1833 vom König von Holland zum Hauptmann à la suite befördert. 1836 nahm er seinen Abschied u. ging Ende desselben Jahres nach Spanien, wo er für Don Carlos focht. Zuletzt Brigadiergeneral des Geniecorps, verließ er 1840 Spanien u. kehrte nach Deutschland zurück, wo er seitdem nur literarischen Arbeiten lebte u. zunächst ein Asyl bei der Fürstin von Sagan fand. 1849 wurde er im Schleswig-holsteinischen Feldzuge mit dem Herzog Ernst von Coburg-Gotha bekannt u. lebte dann auf dem Schloß Friedenstein in Gotha bis er daselbst 2. Nov. 1860 starb. Er gab heraus: Tableau von Antwerpen, Lond. 1839; Herinneringen uit de wapenwereld, Breda 1836; Cabrera, Erinnerungen aus dem spanischen Bürgerkriege, Frankf. 1840; Wanderungen eines alten Soldaten, Berl. 1846–51,3 Thle.; Supplemente dazu: Miguel Gomez, ebd. 1859; Authentischer Bericht über das Seetreffen bei Eckernförde, ebd. 1849.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 799.
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