Reiben

[940] Reiben, 1) einen Gegenstand an der Oberfläche eines andern schnell hin- u. herbewegen; 2) (Friction), Einwirkung auf die Haut des Körpers durch Einreiben von Arzneistoffen mittelst der bloßen Hand od. mit wollenen od. leinenen Lappen, in flüssiger Form, od. als Salben od. Linimente, wobei das R. hauptsächlich die Aufsaugung u. das Eindringen der Stoffe durch die Haut bezweckt; 3) (Frottiren), lockeres Reiben mit der bloßen Hand od. wollenen Tüchern, Bürsten (Hautbürsten) etc., ein die Thätigkeiten der Haut kräftig anregendes u. von ihr aus auf den ganzen übrigen Körper wohlthätig einwirkendes Verfahren, theils diätetisch, theils zu einem Heilzweck; 4) die Kupferplatte gehörig reinigen, ehe man die frische Farbe aufträgt; 5) eine Sache durch R. mit besonderen Werkzeugen zerkleinern od. pulvern, dies geschieht z.B. in der Küche auf dem Reibeisen (s.d.), beim Rappiren des Schnupftabaks, od. in Apotheken zur Bereitung seiner Pulver mittelst des Reibemörsers, bei der Farbebereitung auf dem marmornen od. porphyrnen Reibesteine, bei dem Pulverisiren des zum Probiren des Erzes in Schüsseln von starkem Eisenblech (Reibepfannen, Reibeblechen) od. auf gegossenen Eisenplatten (Reibeplatten) mit dem rundbahnigen Reibehammer (Reibepäuschel) etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 940.
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