Robiāno

[206] Robiāno, ein der Katholischen Confession folgendes Grafengeschlecht in Belgien u. Frankreich, welches aus der Lombardei, woher es ursprünglich stammt u. wo es seit dem 10. Jahrh. in Mailand vorkommt, unter Kaiser Karl V. dahin kam. Der älteste bekannte Ahnherr der Familie ist: 1) Walpert, geb. um 935, war 964 Richter des heil. Palastes in Mailand; dessen Sohn 2) Lanfranc, welcher auch Richter des heil. Palastes u. Vogt des Kaisers u. des Königreichs Italien war, nahm von seiner Besitzung Robiano in der Nähe von Mailand diesen Namen an. Der nähere Stammvater der beiden blühenden Hauptlinien war 3) Graf Ludwig Franz, welcher 1728 Rathsherr im Höchsten Rath von Brabant, 1739 Geheimer Rath, 1749 Staatsrath, 1750 regierender Rathsherr im Höchsten Rath der Niederlande zu Wien u. 1756 Kanzler der Herzogthümer von Brabant u. Limburg war. A) Die Altere Linie theilt sich in drei Zweige: a) Erster Zweig, Chef: 4) Graf Ludwig, Sohn des 1836 verstorbenen Grafen Franz Xaver, geb. 16. Aug. 1807, ist seit 1829 mit Luisa geb. Marquise von Beauffort vermählt. b) Zweiter Zweig, R.-Borsbeek, Chef: 5) Graf Friedrich, geb. 12. Dec. 1827, Sohn des 1855 verstorbenen Grafen Ludwig, welcher den Zunamen Borsbeek von einer seiner Besitzungen annahm, der auf diesen Zweig übergegangen ist. c) Dritter Zweig, 6) Graf Victor, Sohn des 1837 verstorbenen Grafen Eugen Kaspar, geb. 2. Apr. 1807, ist in zweiter Ehe seit 1851 mit Elisa geb. Gräfin zu Stolberg-Stolberg vermählt. B) Jüngere Linie, deren jetziger Chef ist: 7) Graf Albert, Sohn des 1854 verstorbenen Grafen Karl, geb. 27. Oct. 1836.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 206.
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