Vittorĭa [2]

[628] Vittorĭa, 1) Alexander, geb. 1525, Baumeister u. Bildhauer von Trient, Schüler von Sansovino; er st. 1608. Statuen u. Grabmäler in u. bei Venedig, auch viele Kirchen u. andere öffentliche Gebäude. 2) Fernandez de Guadeloupe, geb. um 1786 zu Durango in Neu-Spanien; hatte 1810 eben seine Studien vollendet, als die Südamerikanische Revolution ausbrach, u. trat derselben sogleich bei; der spanische Generalcapitän Venegas setzte einen Preis auf seinen Kopf, u. V. mußte in die Wälder von Xalappa flüchten, wo er 30 Monate lang verborgen blieb. Nach der Vertreibung der Spanier trat er, mit Iturbide eng verbunden, wieder unter die Freiheitskämpfer, entzweite sich aber mit demselben u. wurde verhaftet; er entkam u. verbarg sich nochmals in den Wäldern von Xalappa, bis er nach Iturbides Sturz 1823 wieder als General auftrat. Am 7. Nov. 1823 übertrug der Congreß von Mexico ihm u. den Generalen Negreta u. Bravo die ausübende Gewalt, bis Letzter zum Dictator ernannt wurde. Im September 1824, nach Vollendung der Verfassung, wählte der Congreß V. zum Präsidenten der Centralregierung u. am 1. Jan. 1825 eröffnete er den ersten constitutionellen Congreß. Er wurde im Septbr. 1828 durch den Kriegsminister Pedrazza ersetzt. 3) Don Joaquin Baldomero Graf von Lluchana, Herzog von V., s. Espartero.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 628.
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