Durango

[413] Durango, 1) Fluß in Spanien; entsteht am Berge Udala in der Provinz San Sebastian, geht[413] über in die Provinz Bilbao, wo er den Nervion aufnimmt u. in den Bilbao fällt; 2) Stadt daran in der Provinz Bilbao; Stahl- u. Eisenwaarenfabrikation; 2800 Ew.; eine Zeitlang Hauptquartier des span. Prätendenten Don Carlos; 3) vormalige Intendanz des Vicekönigreichs Neu-Spanien (Mexico) zwischen 1550 u. 1554 von Louis de Velasco für die Krone Spanien in Besitz genommen, u. die jetzigen mexican. Staaten D. u. Chihuahua umfassend, die spanische Provinz Neu-Biscaya bildend, 7238 QM.; 4) Staat der nordamerikanischen Föderativrepublik Mexico, 23501/2 QM., grenzt im N. an Chihuahua, im O. an Cohahuila u. Neu-Leon, im S. an Zacatecas u. Xalisco, im W. an Cinaloa; Gebirge: Sierra Madre (von S. nach N. den Staat durchziehend; großer Metallreichthum, mehrere merkwürdige Höhlen, worunter die Cuevas Chicas die bedeutendsten sind); im NO. beginnt die, sich bis weit nach Chihuahua hineinstreckende Wüste Bolsom de Mapimi; im SW. die vulkanische Felsengruppe La Breña (7 Ml. lang, 31/2 Ml. breit, mit einem erloschenen Krater [Cerro-del-Frayle] aus Basalt u. Bimsstein bestehend, auch Magneteisenstein enthaltend); Flüsse: Sauceda od. Culiancan Guanabal u. Rio Nazas, sowie der See Parras; Producte: Gold, Silber u. Kupfer, Getreide, Obst, (namentlich ausgezeichnete Pfirsichen), Gemüse, Kartoffeln, Baumwolle, Indigo, Kaffee; Pferde, Maulthiere (die besten in ganz Mexico), Rindvieh, Schafe; Industrie noch unbedeutend, Handel von größerer Wichtigkeit; Eintheilung in die 11 Partidos: Durango, Nombre-de-Dios, San Juan del Rio, Cinco Señore-de Nazas, Cuencamé, el Oro, Indée, Papasquiaro, Tamasura, Guarisamey u. Mapimi; 1850: 162,218 Ew., Creolen reiner Abstammung von den Biscayern, Navarresen u. Cataloniern; außerdem noch einige unabhängige Indianer- (Mecos-) stämme; 5) (Guadiana, Ciudad de Victoria), Haupstadt des gleichnamigen Staates, im SW. desselben an der Sauceda, auf einer Hochebene von 6426 Fuß gelegen, Sitz der höchsten Behörden u. eines Bischofs; Kathedrale u. mehrere andere Kirchen, mehrere Klöster, Münze, Goldscheideanstalt, Glasmanufactur, Buchdruckerei, Gerberei, Handel mit Holz, Vieh u. Getreide; in der Umgegend Bergbau, Ackerbau, Viehzucht; 22,000 Ew. In der Nähe ein Aërolith (Meteorstein) von 41,800 Pfund Schwere, sowie der Cerro del Mercado, ein Berg, der fast ganz aus Magneteisenstein besteht. D. wurde 1559 unter Velasco als Militärposten angelegt u. verdankt sein Emporblühen den reichen Bergwerken der Umgegend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 413-414.
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