Wechselburg

[956] Wechselburg, Marktstecken im Gerichtsamt Rochlitz des königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirks Leipzig, an der Mulde (mit steinerner 140 Ellen langer Brücke), Hauptort der gräflich Schönburgischen Lehnsherrschaft W., welche jetzt zu den Gerichtsämtern Rochlitz u. Burgstädt geschlagen ist, Residenzschloß des Grafen von Schönburg-Vorderglauchau mit schöner, im Byzantinischen Styl gebauter, in neuerer Zeit restaurirter Kirche u. Park; Weberei, Töpferei; 1200 Ew. An der Stelle des Schlosses stand früher das 1168 vom Meißner Markgrafen Dedo gestiftete Augustiner-Chorherrnkloster Zschillen, welches schon 1278 wegen schlechter Aufführung der Mönche von Heinrich dem Erlauchten wieder aufgehoben wurde, um in einen Comthurhof der Deutschen Ordensritter verwandelt zu werden, welcher bis zur Reformation (1539) bestand. Durch Vertrag vom 21. März 1543 gelangte derselbe nebst Zubehör tauschweise an die Herren von Schönburg (s. Penig 3), deren Nachkommen die Herrschaft W. noch jetzt als sächsisches Lehn besitzen u. seit 1852 das Schloß, welches 1746 neu erbaut wurde, abwechselnd mit Glauchau bewohnen. Vgl. Schönburg (Genealog. u. Gesch. C). W. brannte 1604 ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 956.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika