Adams-Achse

[98] Adams-Achse (richtiger Adams-Lager) ist eine Verbindung von Räderpaar mit Achskisten, deren vertikale Führungsflächen nach einem Kreisbogen geformt sind, so daß bei einer seitlichen Verschiebung dieses Räderpaars in einer Krümmung der Spurkranz des am äußeren Schienenstrang anliegenden Rades keinen Anschneidwinkel mit der Schiene bildet. Abb. 122. Diese radial einstellbare A. wurde an Wagen (mit Außenlagern) im Jahre 1851, an Lokomotiven im Jahre 1863 zum erstenmal ausgeführt. Als Endachse bei vierachsigen Personenwagen kam sie 1852–1858 zur Anwendung bei den österr. Staatsbahnen (südliche und nordöstliche Linien). Bei Wagen hat sie nie große Verbreitung gefunden, wohl aber bei Lokomotiven, besonders im letzten Jahrzehnt.

Die A. bildet die Grundform für spätere Ausführungen radial einstellbarer Laufachsen (Webb, Henschel u.s.w.), die sich von der Original-A. nur dadurch unterscheiden, daß die beiden Achslagergehäuse ein Gußstück bilden und daß die Rückstellfedern eine bessere Durchbildung aufweisen.

Bei Lokomotiven mit großem Radstand und richtig ausgemittelten Gegengewichten sind, wie die vielen Ausführungen an österreichischen Lokomotiven beweisen, besondere Rückstellvorrichtungen (Federn oder Keilflächen) vollkommen entbehrlich.

Gölsdorf.

Abb. 122.
Abb. 122.
Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 1. Berlin, Wien 1912, S. 98.
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