[280] Russische Südostbahnen (Jugo-wostotschnyja dorogi)1. Anders als bei der Bildung der übrigen Privatbahngruppen, bei denen der Ausbau des Eisenbahnnetzes die wichtigste Triebfeder war, hat sich die Gruppe der Südostbahnen gebildet. Hier war es in der Hauptsache die Zusammenlegung bereits im Betrieb befindlicher Privatbahnen mit der Stammbahn Grjäsi-Zarizyn zur Bildung der neuen Gruppe, der »Südostbahnen«. Durch einen Pachtvertrag wurde die staatliche Orel-Grjäsi-Bahn der neuen Gesellschaft gleichfalls zum Betrieb übergeben. Im Anschluß an diese Vorgänge übernahm die Südostbahn-Gesellschaft noch den Neubau der Bahnen, die mit dem Jahre 1895 dem Betrieb übergeben worden sind.
Die Neubildung der Südostbahngruppe erhielt am 15. Juni 1893 die Allerhöchste Bestätigung.
Die Konzession gilt bis zum 20. Juni 1945, das Ankaufsrecht des Staates ist bereits am 1. Januar 1906 eingetreten, bisher aber noch nicht geltend gemacht worden. Der Pachtvertrag über die Orel-Grjäsi-Bahn läuft bis 1945.
Ende 1914 wurde die Südostbahngruppe gebildet von folgenden Bahnlinien:
Davon 2gleisig: 1 13 Werst (= 14 km); 2 97 Werst (= 103 km); 3 16 Werst (= 17 km); 4 32 Werst (= 34 km); 5 297 Werst (= 317 km); 6 6 Werst (= 6 km).
Von der Gesellschaft werden überhaupt betrieben: 3276 Werst (= 3495 km), davon 2gleisig: 461 Werst (= 492 km).
Das Gesellschaftskapital bestand (Ende 1910) aus:
Rubel | |
vom Staat nicht garantierten | |
Aktien | 32,926.125 |
vom Staat garantierten | |
Obligationen | 273,485.416 |
dazu vom Staat garantierte | |
Obligationen der Orel- | |
Grjäsi-Bahn | 39,006.626 |
sonstigen Baudarlehen | 268.626 |
1 Werst Bahnlänge kostete | |
Ende 1910 | 106.299 |
Betrieb. Es wurden befördert:
1894 | 1901 | 1907 | 1910 | 1913 | 1914 | |
Personen | 2∙3 | 4∙9 | 5∙2 | 6∙9 | 7∙02 | 7∙5 Mill. |
Güter | 281∙6 | 518∙5 | 574∙9 | 682∙8 | 772∙23 | 752∙3 Mill. Pud |
Bahnlänge | 1834 | 3232 | 3252 | 3252 | 3244 | 3276 Werst. |
Mertens.
1 | Über die Entstehungsgeschichte der großen Privatbahngruppen nachzulesen: Geschichte (I), Finanzierung (II). |
Brockhaus-1809: Russische Horn- oder Jagd-Musik
Brockhaus-1911: Russische Reichsbank · Russische Literatur · Russische Schrift · Russische Sprache · Russische Sekten · Russische Freiwillige Flotte · Russische Esse · Russische Hornmusik · Russische Kunst · Russische Kirche
Herder-1854: Russische Sprache und Literatur · Russische Kirche
Meyers-1905: Russische Sekten · Russische Schrift · Russische Literatur · Russische Sprache · Türkisch-russische Kriege · Russische Zollcoupons · Russische Telegraphenagentur · Russische Handelskompanie · Russische Bäder · Reichsduma, russische · Russische Handtücher · Russische Kunst · Russische Kirche · Russische Jagdmusik
Pierer-1857: Russische Meile · Russische Literatur · Russische Militärcolonien · Russische Sprache · Russische Schaukel · Russische Kirche · Russische Bank · Russische Bäder · Russische britische Handelsgesellschaft · Russische Hornmusik · Russische Heizung
Roell-1912: Russische Südbahnen · Russische Südwestbahnen · Russische Nordwestbahnen · Russische Eisenbahnen · Russische Nordbahnen
Buchempfehlung
Der Waldbrunnen »Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schönste, was es auf Erden gibt«, beginnt der Erzähler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hübsches 17-jähriges Romamädchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders. Der Kuß von Sentze Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmütig und verweigert die Eheschließung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg küsst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schöne? Wird er sie wiedersehen?
58 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro