Hase

Hase

[341] Hase (der), ein bekanntes Säugthier, welches zur Gattung der Nager gerechnet wird, in Deutschland überall und in sehr großer Menge vorkommt, und gleich gesucht wegen seines schmackhaften Fleisches wie wegen seines brauchbaren Felles ist.

Der gemeine Hase, auch Berg-, Feld-, Stein-oder Holzhase genannt, zeichnet sich durch seine langen Hinterbeine, vermöge welcher er sehr gut bergan laufen kann, seine langen Ohren und seine große Furchtsamkeit aus. Er nährt sich nur von Pflanzen und legt sein Lager auf dem Felde in die Erde an. Die Vermehrung dieser Thiere ist ungemein stark, jährlich bringen sie drei- bis viermal 1–5 Junge zur Welt. Man findet sie in ganz Europa und auch in Asien, Afrika und Nordamerika. Besonders im Norden findet man weiße Hafen, außerdem aber auch gefleckte,[341] schwarze und röthliche. Die Hasenjagd, welche nur vom September bis zum Februar erlaubt und gebräuchlich ist weil im Sommer die Hafen sich fortpflanzen, auch unschmackhaft und mit schlechtem Pelz versehen sind, wird auf verschiedene Weise betrieben, aber in der Regel stets mit Schießgewehren, nicht mit Schlingen. Die Hasenfelle oder Ha senbälge werden theils als Pelzwerk verbraucht, theils nimmt man die Haare von ihnen ab und benutzt dieselben, besonders zur Bereitung des Filzes, auch wol zu Handschuhen, Strümpfen, Mützen u. dgl. Es wird in Rußland, Polen und Deutschland ein sehr starker Handel mit Hasenfellen getrieben, auch kommen die Haare für sich allein in den Handel. – Zu den Hafen gehören auch die Kaninchen (s.d.).

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 341-342.
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