Hase [4]

[76] Hase, 1) Theodor de H. (Hasäus), geb. 1682 in Bremen u. st. das. 1731 als Prediger u. Professor[76] der Theologie; er gab heraus mit K. Iken: Thesaurus nov. theol.-philolog., Leyd. 1732, 2 Bde., Fol.; mit A. Campe: Bibliotheca histor. philol., Brem. 1719–25, 8 Bde.; mit N. Nonne, Museum hist., philol., theol., ebd. 1728, 2 Bde. 2) Friedrich Traugott, geb. 1754 in Steinbach bei Penig; st. 9. Febr. 1823 als königlich sächsischer Kriegsrath u. geheimer Kabinetssecretär in Dresden; er schr.: Gustav Aldermann, Lpz. 1779, 2 Thle.; Friedrich Maler, ebd. 1781; Geschichte eines Genies, ebd. 1780, 2 Thle., u.a.m.; war auch Herausgeber des Leipziger Musenalmanachs auf das Jahr 1776–78. 3) Karl Bened., geb. 11. Mai 1780 in Stadt Sulza; ging 1801 nach Paris, wo er 1805 auf der königlichen Bibliothek im Departement der Handschriften angestellt u. 1812 Miterzieher der beiden Söhne der Königin Hortensie (Napoleon Louis u. Louis Napoleon[jetzigen Kaisers Napoleon III.]), so wie 1815 Professor der Neugriechischen Sprache u. der Paläographie an der Ecole speciale der Orientalischen Sprachen, später Präsident dieser Anstalt u. 1830 Mitglied des Verwaltungsraths der Polytechnischen Schule wurde; er gab heraus den Laurentius Lydus de magistr. roman., Par. 1812, u. de ostentis, ebd. 1823; von den byzantinischen Schriftstellern den Leo Diaconus, ebd. 1819; betheiligte sich wesentlich bei der Herausgabe des griechischen Thesaurus von Stephanus u. lieferte viele Beiträge in das Journal des Savants, Journal Asiatique etc. 4) Heinrich August, Neffe von H. 2), geb. 18. Jan. 1789 in Altenburg; studirte Theologie, lebte dann einige Zeit als Erzieher im Hause des Grafen von Medem in Kurland, ging hierauf nach Paris u. Italien u. zuletzt nach Dresden, wo er 1820 Unterinspector des Antikencabinets u. Hofrath u. nach Böttigers Tode 1835 Oberinspector des Antikencabinets u. des Mengsschen Museums wurde u. 9. November 1842 starb; er schr.: Sammlung von alten, mittleren u. neueren Münzen, Dresd. 1818; Nachweisungen für Reisende in Italien, Lpz. 1821; Griechische Alterthumskunde, Dresd. 1828, 2 Bde.; Übersichtstafeln zur Geschichte der neueren Kunst, ebd. 1828; Verzeichniß der Bildwerke u. Alterthümer in der Antikensammlung in Dresden, 4. A. 1836; Paläologus, Lpz. 1837; übersetzte Bignons Geschichte von Frankreich, Lpz. 1833, etc. 5) Karl August, geb. 25. August 1800 in Steinbach bei Penig; studirte seit 1819 in Leipzig, Erlangen u. Tübingen Theologie, saß wegen Theilnahme an der Burschenschaft 5 Monate auf der württembergischen Festung Hohenasperg, wurde 1823 Privatdocent der Theologie in Tübingen, 1829 Professor der Philosophie in Leipzig u. 1830 Professor der Theologie in Jena; er schr.: Des alten Pfarrers Testament, Tüb. 1824; Lehrbuch der evangelischen Dogmatik, Stuttg. 1825, 4. A. 1850; Vom Justizmorde, ein Votum der Kirche, Leipz. 1826; Gnosis, ebd. 1827–29, 3 Bde.; Hutterus redivivus od. Dogmatik der evangelischen Kirche, ebd. 1829, 9. Aufl. ebd. 1858 (worüber er beim ersten Erscheinen in eine langdauernde literarische Fehde verwickelt wurde, auf welche sich die Theologischen Streitschriften, ebd. 1834–37, 3 Hefte, beziehen); Das Leben Jesu, ebd. 1829, 3. Aufl. ebd. 1840; Kirchengeschichte, ebd. 1834, 8. Aufl. ebd. 1858; Die beiden Erzbischöfe (in der kölner u. posener Angelegenheit), ebd. 1839; den 2. Theil zu Baumgarten-Crusius Compendium der christlichen Dogmengeschichte, 1846; Die evangelisch-protestantische Kirche des deutschen Reiches, Lpz. 1849, 2. Aufl. 1852; Neue Propheten (die Jungfrau von Orleans, Savonarola u. das Reich der Wiedertäufer), ebd. 1851; Franz v. Assisi, ein Heiligenbild, Lpz. 1856; Das Geistliche Schauspiel, ebd. 1858; er schr. auch als Karl von Steinbach den Griechischen Robinson u. Sachsen u. seine Hoffnungen, ebd. 1830.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 76-77.
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