Rollenhagen

[724] Rollenhagen (Georg), der Verfasser der komisch-didaktischen Fabeldichtung »Der Froschmäuseler«, wurde 1542 zu Bernau in der Mark Brandenburg geboren, studirte in Wittenberg Theologie und bekleidete später die Stellen als Rector der Schule in Halberstadt, seit 1567 als Prorector der Domschule zu Magdeburg, an der er 1575 Rector wurde. Daneben war er auch Stiftsprediger zu St.-Sebastian und nachher zu St.-Nicolai und starb im J. 1609. In der obengenannten Dichtung, zu welcher ihm die Homer[724] (s.d.) zugeschriebene »Batrachomyomachie« die erste Idee eingegeben haben soll, die aber in der Ausführung auch lebhaft an »Reineke Fuchs« erinnert, werden unter dem Bilde und in den Handlungen von Thieren das wissenschaftliche Leben und das sonstige Treiben seiner Zeit besungen und verspottet. Die erste Ausgabe erschien mit dem Titel: »Der Froschmäuseler oder der Frösch und Mäuse wunderbare Hofhaltung; der frölichen, auch zur Weysheit und Regimenten erzogenen Jugend zur anmuthigen aber sehr nützlichen Lehre« (Magdeb. 1595), unter dem Namen von »Marx Hupfinsholz von Mäuseloch, der jungen Frösch Vorsinger und Calmäuser«, und erst auf den spätern Ausgaben nannte sich R. als Verfasser. Eine Ausgabe des Originals hat Gust. Schwab (Tüb. 1817) und eine verkürzte Bearbeitung K. Lappe (Stralsund 1816) besorgt, auch gibt es eine Nachbildung desselben unter dem Titel: »Der neue Froschmäuseler«, (Köln 1796) von Stenzel.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 724-725.
Lizenz:
Faksimiles:
724 | 725
Kategorien: