Wigalois heisst ein der Artussage angehöriges höfisches Epos des Dichters Wirnt von Gravenberg , der dasselbe, ein Nachahmer Hartmanns von Aue, im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts nach einem französischen Gedichte des Renant de Beaujeu bearbeitete. Ein unbekannter Ritter, der an ...
Wilhelm von Orleans oder Dourlens ist ein 1241 gedichtetes höfisches Epos des Rudolf von Ems, das mit Wilhelm dem Eroberer beginnt und mit Gottfried von Bouillon aufhört; Wilhelm erscheint darin als ein Fürst von Brabant (Bouillon), der in Turnier und ...
Wilhelmiter heissen die Mönche eines reformierten Benediktinerordens, von dessen Stiftung wenig bekannt ist. Der Gründer, ein heiliger Wilhelm, soll sich nach einem ausschweifenden Leben bekehrt und auf den Rat des Papstes Eugen III. als Einsiedler in eine Wüste von Toscana ...
Willehalm heisst das letzte der drei höfischen Epen Wolframs von Eschenbach. Es gehört dem Karolingischen Sagenkreise an und geht wie die übrigen Epen Wolframs auf ein französisches Buch zurück, das der Dichter durch seinen Gönner, den Landgrafen Hermann von Thüringen ...
Willkomm hiessen die grossen Pokale oder kannenartigen Humpen, die auf der Willkommstube der Zünfte zum Empfang der Gäste geleert wurden. Sie hatten mit Anlehnung an das Gewerbe der betreffenden Zunft verschiedene Formen, die eines Schiffes, eines Hutes, eines Stiefels, einer ...
Winde und Weltgegenden in der Kunst. Das Altertum gab den Winden volle Persönlichkeit und erwies ihnen göttliche Verehrung; in Bildwerken erscheinen sie ungeflügelt oder mit Flügeln versehen, teils in ganzer Figur, teils nur mit halbem Leibe sichtbar; gern blasen sie ...
Winsbecke und Winsbeckin (der und die) heissen zwei, der guten höfischen Zeit angehörende Lehrgedichte in strophischer Form, worin ein Vater dem Sohne und eine Mutter der Tochter Unterweisungen in allen Tugenden des adeligen Lebens geben. Ob der Name »der Winsbecke ...
Witwe , got. viduvô , altsächs. widua , ahd. wituwâ , mhd. witewe, witwe , kommt von dem gleichbedeutenden lat. vidua , d.h. die (des Gatten) beraubte. Nach altdeutschem Recht musste die kinderlose Witwe alsbald nach dem Tode des Mannes und nachdem sie in den ...
Wochentage. Dass die Woche, d.i. der Zeitabschnitt von Mondviertel zu Mondviertel, den alten Germanen schon vor der Einführung des Christentums bekannt war, zeigt schon der deutsche Name dafür, got. vikô ahd. wehhâ , mhd. woche und wuche , welches Wort mit ...
Wodan , (ahd. Wuotan , ags. Vôden , altnord. Odhinn ), oberster Gott der germanischen Völker. Die Römer glaubten in Wodan ihren Merkur wieder zu erkennen. Im Französischen ist der Mittwoch dem Merkur geweiht Mercredi , im Englischen aber dem Wodan Wednesday , niederl. Woensdag , westfälisch ...
Würfelspiel wird schon von Tacitus Germania 24 als eine Leidenschaft der Deutschen geschildert, das sie sogar im nüchternen Zustande treiben. Haben sie alles verspielt, so setzen sie auf den letzten Wurf Leib und Freiheit. Das Spiel blieb das ganze Mittelalter ...
Zahlen. Der Gebrauch gewisser Zahlen ist, abgesehen von dem natürlichen Zahlenwert derselben, in symbolischer Bedeutung bei den meisten, wo nicht bei allen Völkern im Schwange; besondere Ausbildung hat die Zahlensymbolik u.a. bei den Hebräern, den Griechen und Römern (Pythagoras ...
Zattelwerk. Dieses entstand durch das übliche Ausschneiden der Ränder namentlich an der männlichen Kleidung , wie solches vom 13.15. Jahrhundert in Deutschland üblich war. Siehe Tracht und Kleiderordnung.
Zauber. Zauber, ahd. zoupar , mhd. das und der zouber , ist die schädliche und unbefugte Ausübung übernatürlicher Kräfte und wurde erst den gesunkenen verachteten Göttern zugeschrieben; nächst diesen den Mittelwesen zwischen ihnen und den Menschen, den Riesen, Elben und Zwergen , zuletzt ...
Zehnte , ahd. zehando , mhd. zehende, zênde; Plural die Zehnten , hat seine Entstehung in den Vorschriften des Alten Testaments, wonach jeder Israelit den zehnten Teil seiner Feld- und Baumfrüchte und das zehnte Stück des Rind- und Kleinviehs an die Leviten zu ...
Zeitungen heissen anfänglich gedruckte Berichte, die über einzelne das allgemeine Interesse in Anspruch nehmende Thatsachen von unternehmenden Buchdruckern seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts veranstaltet wurden, sei's in Prosa, sei's in Versen; ähnliche Blätter tragen die Namen »Anzeigen ...
Zepter. Das Zepter der byzantinischen Kaiser war ein oben gekrümmter Stab von 6070 cm Länge, dasjenige der Karolinger und ihrer Nachfolger ein goldener Stab mit einem Adler , Kreuz , einer Kugel oder Lilie. Das ursprüngliche Reichszepter ging früh verloren, wahrscheinlich ...
Zigeuner sind, wie die Sprachforschung erwiesen hat, ein alter, aus seinen Ursitzen ausgewanderter Stamm Indiens; der Name Sinte , den sie sich selbst beilegen, daher ital. zingano und zingaro , deutsch Zigeuner, scheint auf Anwohner des Indus (oder Sind) hinzuweisen. Wie
Zimmerausstattung. Diese war bei den Germanen selbstverständlich noch äusserst einfach. Von einer häuslichen Einrichtung nach unseren Begriffen weiss ein nomadisierendes Volk nichts, und wenn auch die Germanen schon in ihren asiatischen Wohnsitzen den Ackerbau kennen gelernt und wohl auch ausgeübt ...
Ziu , got. Tius , angelsächs. Tiu , ahd. Ziu und Zio , altnord. Tyr , war der Gott des lichten Himmelsgewölbes, der Vater Himmel; er entspricht dem Laut und Begriff nach dem griechischen Zeus und dem römischen Jupiter. Nach ihm ist der dritte Wochentag ...
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