Tetraktys (gr.) nannten die Pythagoreer die 4 ersten Zahlen , aus deren Addition die Zahl 10 entsteht, die sie für die vollkommenste hielten, weil auch das Weltall 10 Sphären habe. Auch ihre Tafel fundamentaler Gegensätze zeigt 10 Paare. Vgl. A. Heinze ...
Tetralemma (gr.) heißt ein hypothetischer Schluß mit viergliedrigem disjunktiven Hinterglied im Obersatz ; s. Dilemma .
Theismus (Neubildung v. gr. theos = Gott ) heißt diejenige philosophische Richtung, welche das Dasein eines außerweltlichen, intelligenten, persönlichen Schöpfers und Leiters der Welt behauptet. Ursprünglich bezeichnete Theismus allgemein nur die Lehre, daß es einen Gott gibt, und bildete den Gegensatz zum ...
Thelismus, Thelernatismus, Theletismus vgl. Voluntarismus .
Theodicee (franz. théodicée v. gr. theos = Gott und dikaioun = rechtfertigen) heißt die Rechtfertigung Gottes gegen die Anklage, daß er am Übel und der Sünde in der Welt schuld sei. Der bewegende Gedanke der Theodicee ist, den Zweifel an der Existenz ...
Theologie (gr. theologia von theos = Gott und logos ; = Lehre) hieß bei den Griechen die Lehre von den Göttern und den göttlichen Dingen , und Theologe derjenige, der eine Theogonie dichtete, wie Hesiodos , oder über den Ursprung der Ding durch die Götter ...
Theomantie (gr. theomanteia ) heißt die Weissagung durch unmittelbare göttliche Eingebung (sie wird auch Theopneustie , theopneustia genannt). Vgl. Offenbarung .
Theophanie (gr. theophaneia = Erscheinung eines Gottes ) heißt in der christlichen Lehre die Selbstoffenbarung Gottes in der Natur und in der menschlichen Vernunft.
Theophilanthropen (gr.) oder Theanthropophilen, Gottes - und Menschenfreunde, nannte sich eine in Frankreich von 1796 bis 1802 bestehende deistische Religionsgemeinschaft, deren Zweck die Erhaltung der Religion war.
Theopneustie , s. Theomantie .
Theorem , s. Lehrsatz .
Theoretisch , s. Theorie .
Theorie (gr. theôria ), eig. Betrachtung, Beschauung, bezeichnet ursprünglich das Anschauen dessen, was nicht Gegenstand sinnlicher Wahrnehmung ist, sodann allgemein die wissenschaftliche Erkenntnis und das Verständnis überhaupt. Die Theorie steht also im Gegensatz einerseits zu der Erfahrung ( Empirie ), andrerseits zu der ...
Theosophie (gr. theosophia von theos = Gott und sophia = Weisheit ), eigtl. Gottes - Weisheit , heißt diejenige religiöse Richtung, welche durch die Innigkeit ihrer religiösen Gefühle zur mystischen Vereinigung mit Gott und zu einer unmittelbaren Erkenntnis seines Wesens gelangen zu können meint. Von ...
These (gr. thesis ) oder Thesis heißt ein Satz , der des Beweises bedarf, also eine Behauptung; in thesi heißt: im Satz , in der Regel , im allgemeinen. Nach Hegels (1770-1831) dialektischer Methode erhebt sich der fortschreitende Begriff aus Thesis und Antithesis ...
Theurgie (gr. theourgia ) heißt die angebliche Fähigkeit, sich Götter und Geister dienstbar zu machen, welche Magier und Zauberer, aber auch Neuplatoniker wie Jamblichos und Proklos für sich in Anspruch nahmen. Kant (1724-1804) nennt Theurgie einen schwärmerischen Wahn, von anderen ...
Thnetopsychiten (gr. thnêtopsychtai v. thnêskin = sterben und psychê ) hießen die Anhänger der durch Averroës (1126-1198) verbreiteten Lehre, daß die Seele mit dem Körper zugleich sterbe und beide am jüngsten Tage auferweckt würden. So lehrte z.B. Pomponatius (1462-1530 ...
Thomisten und Scotisten . Durch den Gegensatz der Dominikaner, welche Thomas von Aquino (1225-1274), und Franziskaner, welche Duns Scotus ( 1308) auf den Schild erhoben, wurden die Lehrunterschiede dieser beiden großen Scholastiker sehr verschärft. Die Anhänger des Thomas, die Thomisten , leugneten ...
Tiefsinn heißt das Vermögen des Geistes , in die Tiefe zu gehen, d.h. das innere Wesen der Dinge , ihre verborgenen Gründe und Gesetze zu erforschen. Der Tiefsinnige begnügt sich nicht mit dem, was auf der Oberfläche liegt, sondern ihn zieht ...
Tier (lat. animal, gr. zôon ) heißt ein organisches Wesen , das sich von organischen Substanzen ernährt und das zu dem Vermögen der Selbsterhaltung und Fortpflanzung auch das Vermögen der Bewegung und Empfindung besitzt. Das Leben der Tiere wird durch den Stoffwechsel ...
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