Assīsi

[891] Assīsi, Stadt in der ital. Provinz Perugia, Kreis Foligno, an der Eisenbahn Terontola-Foligno, am Abhang des Subasio 410 m ü. M. gelegen, Geburtsort des heil. Franziskus von A., der hier 1209 den nach ihm benannten Orden stiftete (s. Franziskaner). Am westlichen Ende der Stadt erhebt sich die berühmte Klosterkirche San Francesco, bestehend aus einer hohen, einschiffigen Oberkirche, niedriger Unterkirche, beide im gotischen Stil 1228–52 erbaut, mit Fresken von Cimabue, Giotto und dessen Schülern u.a., sowie einer unter beiden in den Felsen gebauten Krypte von 1822 mit den Resten des Heiligen. Bemerkenswert sind außerdem: der Dom (von 1140), die gotische Kirche Santa Chiara (von 1260), der antike Minervatempel, die mittelalterliche Burg Rocca grande, alte Stadtmauern, römische Baureste und außerhalb der Stadt die dreischiffige Kuppelkirche Santa Maria degli Angeli (von Vignola, 1569), welche die Kapelle Portiuncula, das einstige Bethaus des heil. Franziskus (mit Overbecks Fresko: Das Rosenwunder des heil. Franziskus), einschließt. A. zählt (1901) ca. 7100 (als Gemeinde 17,378) Einw., ist Bischofssitz und bildet das Ziel zahlreicher Wallfahrer. Es ist das alte Asisium, Geburtsort des Elegikers Properz (48 v. Chr.); auch der Dichter Metastasio wurde in A. geboren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 891.
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