Bargiel

[380] Bargiel, Woldemar, Komponist, geb. 3. Okt. 1828 in Berlin, gest. daselbst 23. Febr. 1897, war der Sohn eines Musiklehrers; seine Mutter war die geschiedene Gattin Friedrich Wiecks, daher B. der Halbbruder von Klara Schumann. Seine Ausbildung erhielt er durch S. Dehn in Berlin und 1846 am Leipziger Konservatorium und wirkte dann in Berlin als Musiklehrer, bis er 1859 als Lehrer an die Rheinische Musikschule in Köln berufen wurde. Von dort ging er 1865 als Musikdirektor nach Rotterdam. 1874 wurde er als Kompositionslehrer an der königlichen Hochschule für Musik nach Berlin berufen und 1875 Leiter einer akademischen Musterschule und Senatsmitglied der Akademie. Bargiels Kompositionen zeigen eine glückliche Verschmelzung von Romantik und Klassizismus. Er schrieb überwiegend Instrumentalwerke, unter anderm eine Symphonie, 3 Ouvertüren (zu einem Trauerspiel, zu »Medea« und »Prometheus«), ein Intermezzo für Orchester, 4 Streichquartette, 2 Violinsonaten, 3 Klaviertrios, ein Oktett, zahlreiche Werke für Klavier allein und nur wenige Chorlieder für Frauenchor und einige geistliche Gesänge.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 380.
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