Braumüller

[346] Braumüller, Wilhelm von, Verlagsbuchhändler, geb. 19. März 1807 im weimarischen Ort Zillbach, gest. 25. Juli 1884 in Wien, erwarb (1836) in Gemeinschaft mit Seidel die v. Möslesche Buchhandlung in Wien, die von 1840 »B. u. Seidel« firmierte. 1848 trennten sich die Gesellschafter, und B. erhielt allein die Hof- und später Universitätsbuchhandlung, die, nachdem 1868 Wilhelm B. jun. (geb. 1838, gest. 31. Dez. 1889) mit ins Geschäft getreten war, die Firma »Wilhelm B. u. Sohn« annahm. Gesellschafter der Firma sind seit 1894 des letztern Söhne, Adolf und Rudolf, Ritter von B. Der Verlag derselben umfaßt alle Fächer der Wissenschaften und hat sich namentlich auf dem Gebiete der medizinischen Literatur (Werke von Hyrtl, Bamberger, Rokitansky, Scanzoni, Kaposi, Schrötter u. a.; Braumüllers Bade-Bibliothek, »Wiener medizinische Blätter« etc.) ausgezeichnet. Bei Gelegenheit seines 50jährigen Berufsjubiläums 1877 wurde B. durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone in den erblichen Adelstand erhoben, 1882 wurde er von der Universität Würzburg zum Ehrendoktor der Medizin ernannt. Vgl. Beyer, Wilhelm B. und Heinrich Cotta (Wien 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 346.
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