Cortōna

[302] Cortōna, Stadt in der ital. Provinz und dem Kreis Arezzo, 662 m ü. M., am Abhang eines Berges über der Val di Chiana und an der Eisenbahn Florenz- Rom, hat kyklopische Mauern, Reste römischer Bäder und eines sogen. Bacchustempels, eine Kathedrale der Frührenaissance und mehrere andre Kirchen mit Gemälden von Signorelli, Fiesole u. a., ein altes Kastell, schöne Paläste und (1901) ca. 4000 (als Gemeinde 29,343) Einw. C., seit 1325 Bischofsitz, hat ein Seminar, ein Gymnasium, eine technische Schule, eine Accademia etrusca mit Bibliothek und ein Museum etruskischer Altertümer. C. ist Geburtsort der Maler Luca Signorelli und Pietro Berrettini, genannt da Cortona. Zwischen C. und dem nahen See von Perugia das Schlachtfeld von 217 (s. Trasimenischer See). – C., im Altertum auch Crotona genannt, war eine der ältesten und bedeutendsten etruskischen Städte, verfiel aber in der Römerzeit. Im spätern Mittelalter hielt die Stadt sich meist zu den Ghibellinen; im 14. Jahrh. kam sie unter die Herrschaft der Casale, wurde 1409 von dem letzten Abkömmling derselben dem König Ladislaus von Neapel und von diesem 1412 den Florentinern übergeben, in deren Besitz sie fortan blieb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 302.
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