Crémer

[340] Crémer (spr. kremǟr), Camille, franz. General, geb. 6. Aug. 1840 in Saargemünd, gest. 2. April 1876, machte den Feldzug in Mexiko als Leutnant eines Zuavenregiments mit und stand im Kriege von 1870 als Adjutant des Generals Clinchant im 3. Armeekorps der Rheinarmee, mit der er bei der Kapitulation von Metz kriegsgefangen wurde. Auf Ehrenwort, nicht gegen Deutschland weiterdienen zu wollen, entlassen, begab er sich trotzdem zur Delegation nach Tours, erhielt den Grad eines Divisionsgenerals, war sehr rührig und bewies bei Nuits 18. Dez. Tapferkeit und Feldherrngeschick. Darauf schloß er sich an die Armee Bourbakis an. Bei dem Übertritte der Ostarmee in die Schweiz ließ C. seine Infanterie und seine Kanonen im Stich und entkam mit seiner Reiterei. Die Kommission, welche die Rechtmäßigkeit der seit 4. Sept. 1870 ausgeteilten Offizierstitel zu untersuchen hatte, erkannte ihn nur als Bataillonschef an. Infolgedessen nahm er in unbotmäßigen Ausdrücken seine Entlassung. Von seinen Schriften sind die über MexikoQuelques hommes et quelques institutions militaires, souvenirs retrospectifs«, 1872) und »La campagne de l'Est et l'armée de Bourbaki« (mit dem General Poullet, 1874) zu nennen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 340.
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