Czech

[399] Czech (spr. tsch-), 1) Franz Hermann, Priester des Piaristenordens, geb. 20. Sept. 1788 zu Münchengrätz in Böhmen, gest. 28. Juli 1847 in Nikolsburg, trat 1808 zu Leipnik in Mähren in den genannten Orden, wurde Lehrer am Gymnasium xzu Nikolsburg und studierte zu Kremsier Philosophie, dann Theologie. Zum Priester geweiht, wirkte er an der k. k. Theresianischen Ritterakademie zu Wien bis 1819 als Professor der Philosophie, wurde 1818 Religionslehrer am k. k. Wiener Taubstummeninstitut und bestrebte sich als solcher, die deutsche Artikulations- oder Lautmethode S. Heinickes mit der französischen des Abbé de l'Epée (Zeichensprache) zu verschmelzen und den Unterricht der Taubstummen nach Grafers (s.d.) Vorschlag in die allgemeine Volksschule einzuführen. 1839 zum Professor der Theologie an der k. k. Akademie der bildenden Künste ernannt, mußte er schon im folgenden Jahr wegen Krankheit sein Amt aufgeben, lebte eine Zeitlang in Wien und begründete dann, 1845 ins Piaristenkollegium zu Nikolsburg zurückgekehrt, hier eine Taubstummenschule. C. schrieb eine Anzahl Lehrbücher, so die ihrer Zeit verbreitete »Denk- und Sprachlehre« (Wien 1836 u. ö.).

2) Svatopluk, Dichter, s. Ĉech.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 399.
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