Dortmund-Ems-Kanal

[141] Dortmund-Ems-Kanal, Kanal zur Verbindung des rheinisch-westfälischen Industriebezirks mit den Häfen der untern Ems (s. Karte beim Art. »Kanal«), beginnt in einem großen Sammelhafen bei Dortmund und verläuft von hier in einer Haltung von 16,5 km Länge nach NW. bis Henrichenburg, wo ein Schiffshebewerk den Abstieg von 14 m zur Scheitelhaltung des Kanals vermittelt. Er verfolgt nun 68 km lang von Herne nach Münster nordöstliche Richtung und beginnt hier unter Berührung der Städte Ibbenbüren, Bevergern und Rheine den Abstieg zur Ems. Diese wird in der Nähe der Ahemündung bei Hanekenfähr erreicht und von hier der bestehende, die Stadt Lingen berührende Hanekenkanal bis Meppen benutzt, woselbst die neue Wasserstraße in die Haase und mit dieser in die schon kanalisierte Ems geht, die der Kanal bis Oldersum verfolgt. Auf dieser Strecke ist eine Verbindung mit dem Papenburger Hafen und durch den Ledafluß mit Leer hergestellt. Durch einen bei Oldersum links abzweigenden Seitenkanal wird schließlich das Emdener Binnenfahrwasser erreicht.[141] Die Länge des ganzen Kanals beträgt bei einer Breite von 30–32 m und einer Tiefe von 2,5–3 m 280 km, das Gefälle, das durch ein Schiffshebewerk und 20 Schleusen überwunden wird, 71 m. Besonders wichtig ist der Kanal für die Ausfuhr rheinisch-westfälischer Kohle und die Einfuhr von Erzen und Roheisen. Mit den Arbeiten wurde 1892 begonnen, die Übergabe an den Verkehr erfolgte 11. Aug. 1899. Die Gesamtbaukosten bezifferten sich auf 79,43 Mill. Mk. Die Schleuse bei Meppen passierten 1900 zu Berg: 823 beladene Schiffe mit 178,000 Ton. Ladung, zu Tal 568 Schiffe mit 101,000 T. Ladung. Vgl. Geitel, Karte vom D. (Berl. 1894); »Der Bau des Dortmund-Ems-Kanals« (das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 141-142.
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