Fink [2]

[578] Fink, 1) Gottfried Wilhelm, musikal. Schriftsteller, geb. 7. März 1783 in Stadtsulza, gest. 27. Aug. 1846 in Leipzig, studierte in Leipzig Theologie, war hier 1811–16 Vikar bei der reformierten Gemeinde und gründete 1812 eine Erziehungsanstalt, der er bis 1829 vorstand. 1842 wurde er zum Universitätsmusikdirektor ernannt. F. ist besonders bekannt durch seine Redaktion der »Allgemeinen musikalischen Zeit ung« (1827–42), gegen deren »Kritische Honigpinselei« Robert Schumann seine »Neue Zeitschrift für Musik« wandte, sowie durch seine Streitigkeiten mit Marx (»D er neumusikalische Lehrjammer«, Leipz. 1842). Verdienstlich ist sein Sammelwerk »Musikalischer Hausschatz der Deutschen« (Leipz. 1843, 10. Aufl. 1892, 1000 Lieder enthaltend), komponierte auch selbst Lieder u. a. Seine musikalischen Unterrichtsbücher sind nicht von Bedeutung, nur seine historischen Arbeiten (»Erste Wendung der ältesten Tonkunst«, Leipz. 1821; »Wesen und Geschichte der Oper«, das. 1838) sind von höherm Wert.

2) August, Maler, geb. 30. April 1846 in München, war anfangs Kaufmann und widmete sich erst seit 1870 der Landschaftsmalerei, die er zuerst bei E. Schleich und Lier, später bei Wenglein studierte. Im Anschluß an diese Künstler bildete er sich zum Stimmungsmaler aus, wobei er besonders Herbst- und Winterlandschaften bevorzugte. Die Motive zu seinen sein abgetönten, meist durch Wild belebten Bildern wählt er aus der Umgebung Münchens und den Isargegenden. Einen Wintermorgen im Gebirge (1888) besitzt die Neue Pinakothek in München. Von seinen übrigen Bildern sind der Winterabend an der Isar bei Freising und der Morgen an der Salzach besonders hervorragend. 1888 erhielt er den Professortitel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 578.
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