Franckh

[822] Franckh, Gottlob, Buchhändler, geb. 1801, gest. 1845 in Stuttgart, trat als Teilhaber in die 1822 von seinem ältern Bruder, Friedrich, zu Stuttgart gegründete Sortiments- und Verlagsbuchhandlung, die sich einen Namen machte durch Herausgabe von Werken W. Hauffs, Fürst Pücklers, Karl Julius Webers, Anastasius Grüns, eine Volksausgabe von Walter Scotts Romanen u. a. Nachdem sich die Brüder getrennt hatten und der Verlag verkauft war (großenteils an die Brodhagsche, später Riegersche Verlagshandlung in Stuttgart, in die Friedrich als Teilhaber eintrat), siedelte Gottlob nach München über, wo[822] er ein neues Sortiments- und Verlagsgeschäft begründete, das er aber bald seinem Associé G. Franz allein überließ. Nach Stuttgart zurückgekehrt, ward er in politische Umtriebe verwickelt und mußte seine Teilnahme an der Koseritzschen Verschwörung mit langjähriger Festungshaft büßen. Vom Gefängnis auf dem Hohenasperg aus gründete er ein neues Verlagsgeschäft, das nach seiner Freilassung rasch emporblühte (Werke von Carriere, H. Kurz, L. Pfau, H. Rau, J. Scherr u. a., die Roman- und Novellensammlung »Belletristisches Ausland« unter Redaktion von Karl Spindler) und nach seinem Tode von seinem Bruder Friedrich weitergeführt wurde, der 1865 starb. Nach mehrfachem Besitzwechsel übernahmen 1893 W. Keller und E. Nehmann das gesamte Geschäft unter der Firma »Franckhsche Verlagshandlung W. Keller u. Komp

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 822-823.
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