Göttingische gelehrte Anzeigen

[179] Göttingische gelehrte Anzeigen, die älteste der bestehenden literarisch-kritischen Zeitschriften Deutschlands, gegründet 1739 besonders durch Bemühung der Göttinger »Königlichen Sozietät der Wissenschaften« (s. Göttingen), unter deren Aussicht sie heute noch erscheinen; der erste Herausgeber war W. B. A. von Steinwehr, ihr ursprünglicher Titel »Göttingische Zeitungen von Gelehrten Sachen«. Zu ihren Leitern gehörten hochberühmte deutsche Gelehrte, wie Albr. v. Haller (1747–53), der Orientalist Michaelis, der Archäolog Chr. G. Heyne (1770–1812), der Orientalist Eichhorn (1813–27), der Historiker Heeren (1827–38), der Germanist Benecke (1838–42), der Philolog Sauppe (1863–74). Eifrige Mitarbeiter waren unter andern die Gebrüder Grimm, der Philolog K. O. Müller, der Orientalist Ewald, die Naturforscher Gauß und Wilh. Weber. 1902–04 lag die Leitung in den Händen des Professors Rudolf Meißner. Die Zeitschrift erscheint in Monatsheften und bringt inhalt- und umfangreiche Besprechungen der bedeutendsten Werke aller Wissenschaften, doch jetzt vorwiegend der historisch-philologischen. Vgl. Oppermann, Die Göttinger gelehrten Anzeigen während einer hundertjährigen Wirksamkeit (Hannov. 1844); Wüstenfeld, Die Mitarbeiter an den Göttingischen gelehrten Anzeigen 1801–1830 (Götting. 1887); Roethe, Göttingische Zeitungen von gelehrten Sachen (in der »Historischen Festschrift der königl. Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen«, das. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 179.
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