Hochberg [1]

[395] Hochberg, Markgrafen von, Stammlinie des bad. Fürstenhauses, genannt nach dem alten Bergschloß Hochberg (Hachberg) bei Freiburg i. Br., das um 1155 an die Zähringer fiel, 1689 von den Franzosen zerstört ward und jetzt Ruine ist. Der Stifter dieser Linie war Heinrich I. (1190), der jüngere Sohn des Markgrafen Hermann IV. von Baden, dessen älterer Bruder, Hermann V., die badische Linie fortführte. Mit Heinrichs III. Tode teilte sich 1300 die hochbergische Linie durch dessen Söhne in die Linien H.-Hochberg und H.-Sausenberg. Erstere, von Heinrich IV. gegründet, erlosch, durch neue Teilungen geschwächt, mit Ottos III. Tode 1418, worauf ihre Besitzungen kraft Vertrags an die Markgrafen von Baden fielen; letztere, von Rudolf III. gestiftet, blühte unter beträchtlicher Vermehrung ihrer Besitzungen bis 1503, wo sie mit dem Markgrafen Philipp im Mannesstamm erlosch. Philipps einzige Tochter, Johanna, seit 1504 mit dem Grafen Ludwig von Longueville vermählt, erbte nur die Grafschaft Neufchâtel; das übrige fiel an das markgräfliche Haus Baden. Der Name H. kam erst wieder auf, als der Markgraf Karl Friedrich von Baden sich 1787 in zweiter Ehe mit Luise Karoline Geyer von Geyersberg (geb. 26. Mai 1768, gest. 23. Juli 1820) vermählte und sie[395] vom Kaiser 1796 zur Reichsgräfin von H., ihre Söhne zu Reichsgrafen von H. ernennen ließ; diese wurden 4. Okt. 1817, als durch den Tod des ebenbürtigen Erbprinzen das badische Haus dem Erlöschen nahe war, mittels Dekrets des Großherzogs zu Markgrafen von Baden und sukzessionsfähigen großherzoglichen Prinzen erklärt. Der ältere, Leopold (gest. 1852), folgte 1830 seinem ohne Nachkommen verstorbenen Halbbruder Ludwig Wilhelm August als Großherzog; Leopolds zweiter Sohn ist der jetzt regierende Großherzog Friedrich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 395-396.
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