Hoenig

[532] Hoenig, Fritz, Militärschriftsteller, geb. 30. April 1848 in Bornheim, Kreis Bonn, gest. 12. März 1902 in Halberstadt, trat 1865 in die Armee, nahm an den Kriegen von 1866 und 1870/71 teil, wurde 1876 als Hauptmann verabschiedet und widmete sich in Friedenau bei Berlin der Schriftstellerei. Von hoher geistiger Begabung mit dem Drang nach rücksichtsloser Erforschung. der Wahrheit geriet H. oft mit amtlichen Darstellungen in Widerspruch und schuf sich mächtige Gegnerschaft. Er schrieb: »Zwei Brigaden« (Berl. 1882; neu bearbeitet als »Untersuchungen über die Taktik der Zukunft«, 4. Aufl. 1894); »Die Mannszucht in ihrer Bedeutung für Staat, Volk und Heer« (1882); »Handbuch für den Turn- und Waffenunterricht der Jugend« (mit Scheibert, 1882); »Über die Bewaffnung, Organisation und Verwendung der Reiterei« (1883); »Die Kavalleriedivision als Schlachtenkörper« (1884) und »Taktische Direktiven für die Formation und Führung der Kavalleriedivision« (1884), letztere drei Schriften anonym; »Prinz Friedrich Karl von Preußen« (1885); »Geschichte der Feste Weichselmünde« (1886); »Oliver Cromwell« (1887–89, 4 Tle.); »Vierundzwanzig Stunden Moltkescher Strategie« (Gravelotte, St.-Privat; 1891, 3. Aufl. 1897); »Gefechtsbilder aus dem Kriege 1870/71« (1891–94, 3 Bde.); »Das große Hauptquartier und die Oberkommandos am 17. und 18. August 1870« (4. Aufl. 1892); »Der Kampf um die Steinbrüche von Rozerieulles« (1892); »Der Volkskrieg an der Loire im Herbst 1870« (1893–97, 6 Bde. u. 2 Ergänzungshefte); »Die Entscheidungskämpfe des Mainfeldzuges an der Fränkischen Saale« (2. Aufl. 1898); »Die [532] Wahrheit über die Schlacht von Vionville« (1899) u. a., sämtlich in Berlin erschienen. Seit 1884 war H. Schriftleiter der »Deutschen Heereszeitung«

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 532-533.
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