Holstein [2]

[485] Holstein, Franz Friedrich von, Komponist, geb. 16. Febr. 1826 in Braunschweig aus einer aus Mecklenburg stammenden Adelsfamilie. gest. 22. Mai 1878 in Leipzig, widmete sich anfänglich der Offizierslaufbahn, trieb aber nebenher eifrig Musikstudien. 1853 begab er sich nach Leipzig, trat in das Konservatorium ein und machte unter Hauptmann und Rietz gründliche Studien. Einige Unterbrechungen abgerechnet, behielt H. seitdem seinen Wohnsitz in Leipzig bis zu seinem Tod. Als Komponist hat er sich namentlich durch die Opern: »Der Haideschacht« (Dresden 1868), »Der Erbe von Morley« (Leipzig 1872) und »Die Hochländer« (Mannheim 1876), die Ouvertüren »Loreley« und »Frau Aventiure« sowie Kammermusikwerke und eine große Anzahl ein- und mehrstimmiger Gesänge einen geachteten Namen gemacht.[485] Namentlich die Lieder verraten durchweg den sein« sinnigen, tief und natürlich empfindenden Künstler. Durch ein reiches Legat für unbemittelte Musikschüler (Holstein-Stift) hat er sich in Leipzig ein dauerndes Andenken gesichert. Seine »Nachgelassenen Gedichte« wurden von Bulthaupt herausgegeben (Leipz. 1880, mit Biographie).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 485-486.
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