Howaldt

[582] Howaldt, Georg, Erzgießer und Kupfertreiber, geb. 8. April 1802 in Braunschweig, gest. daselbst 20. Jan. 1883, lernte erst die Goldschmiedekunst unter seinem Vater und kam 1822 nach Nürnberg, wo er unter dem Einfluß Burgschmiets zur Bildhauerkunst und Kunstgießerei überging. 1836 nach Braunschweig zurückgekehrt, lehrte er am Collegium Carolinum daselbst das Modellieren. Sein erstes großes Bronzegußwerk war die Statue Lessings für Braunschweig, nach Rietschel (1852); es folgten: das Denkmal des Grafen Blücher, modelliert von F. Schiller, in gegossen und verkupfert für Altona; das Denkm. s Bürgermeisters Franke, modelliert von G. Bläser, in Erz gegossen für Magdeburg 1853; das Denkmal des Nationalökonomen F. List, modelliert von G. Kietz, Bronzeguß für Reutlingen 1854; die Brunonia mit dem Viergespann auf dem Schloß zu Braunschweig, modelliert von Rietschel, in Kupfer getrieben 1858–1863, zweite Ausführung nach dem Brand 1865–68; das Denkmal Arndts, modelliert von B. Afinger, Bronzeguß für Bonn 1864; das Brunnenstandbild Heinrichs des Löwen, modelliert von A. Breymann, Bronzeguß für Braunschweig 1869; die Reiterbilder der Herzoge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Braunschweig, modelliert von Franz Pönninger und E. Hähnel, in Kupfer getrieben für Braunschweig 1870–73; das Kriegerdenkmal in Weimar (modelliert von Härtel, Bronzeguß). H. hat die Kunst, in Kupfer zu treiben, mit großem technischen Geschick wieder belebt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 582.
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