Lenné

[405] Lenné, Peter Joseph, Landschaftsgärtner, geb. 29. Sept. 1789 in Bonn, gest. 23. Jan. 1866 in Potsdam, erlernte seit 1811 die Gärtnerei im Botanischen Garten in Paris, beschäftigte sich auch mit der Baukunst, nahm in Wien unter Sckell teil an der Verschönerung von Laxenburg, kehrte 1815 nach Bonn zurück und wurde 1816 nach Sanssouci bei Potsdam berufen. Hier verschönerte er bis 1826 den Neuen Garten, Klein-Glienicke, die Pfaueninsel und wurde 1822 zum Gartendirektor, 1847 zum Mitgliede des Landesökonomiekollegiums und 1854 zum Generaldirektor der königlichen Gärten ernannt. Er gründete 1822 den Verein zur Beförderung des Gartenbaues, regte 1823 die Anlage der Landesbaumschule und die Stiftung der Gärtnerlehranstalt an, begann 1826 die Anlage von Charlottenhof und der russischen Kolonie Alexandrewka und schuf 1840 die großartigen Erweiterungen von Sanssouci im natürlichen Stil. L. wirkte auch bei der Anlage von Babelsberg mit dem Fürsten Pückler-Muskau, in Magdeburg, Köln a. Rh., Leipzig u. v. a. O. mit und gab dem Tiergarten bei Berlin seine jetzige Gestalt. Er wußte in jeder Anlage die Stimmung auszuprägen, welche die Natur der Landschaft an sich erfordert und hervorruft; dabei benutzte er die Architektur mit einem bis jetzt noch unerreichten Geschmack und brachte bei verschiedenen Anlagen den ältesten reinen Renaissancestil wieder zur Geltung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 405.
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