Lingg von Linggenfeld

[575] Lingg von Linggenfeld, Johann Baptist von, geb. im Dezember 1765 in Meersburg am Bodensee, gest. 21. Jan. 1842 in Mannheim, trat 1780 in ein schwäbisches Kreisinfanterieregiment, machte mehrere Feldzüge gegen Frankreich mit und wurde 1803 Major. Nach Umgestaltung der Reichsverhältnisse trat L. in badische Dienste über und wurde 1806 Oberstleutnant, 1807 Oberst, 1810 Generalmajor und Chef seines Jägerbataillons; während dieser Zeit machte er die Feldzüge von 1805 (gegen Österreich), 1806/07 (gegen Preußen), 1809 (gegen Österreich; 3. Mai Treffen bei Ebersberg a. d. Traun) und 1812 (gegen Rußland; Beresina) mit. Am 20. Febr. 1807 ward ihm, der als Rheinbundstaatler unter Napoleons I. Fahnen fechten mußte, die Gunst beschieden, seinen deutschen Sinn zu bewähren, indem er, die Verkündung einer Napoleonischen Order mit kernigen Worten schließend, die Stadt Hersfeld vor schwerer Plünderung rettete. 1813 erhielt er mit der Ernennung zum Generalleutnant die erbetene Pensionierung. Unterm 1. Nov. 1827 wurde L. unter Beifügung des Namens » von Linggenfeld« durch Wilhelm II. von Hessen in den erblichen Adelsstand erhoben. Am 8. Nov. 1896 wurde in Hersfeld dem Retter der Stadt ein Standbild (von F. Görling) gesetzt. Vgl. »Das Lingg-Denkmal zu Hersfeld« (Hersfeld 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 575.
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