Recklinghausen

[674] Recklinghausen, Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Münster, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wanne-Sinsen, Dahlbusch-Schalke, Osterfeld-Hamm, Bismarck i. W.-R. und R.-Herne sowie von 2 elektrischen Straßenbahnen, hat 2 evangelische und 6 kath. Kirchen, eine Synagoge, ein Schloß des Herzogs von Arenberg, ein Gymnasium, eine Oberrealschule, ein Amtsgericht, das Landratsamt des Landkreises R., 2 Bergreviere, eine Reichsbanknebenstelle, Docht-, Leinwand-, Pulver-, Zinn- und Britanniawaren- und Zigarrenfabrikation, Dampfziegeleien, Dampfsägemühlen, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, 3 Steinkohlenzechen (»General Blumenthal«, »König Ludwig« und »R. I«) mit 9900 Arbeitern und (1905) 44,396 (1871 erst 4902) Einw., davon 10,006 Evangelische und 298 Juden. Dabei die gleichnamige Landgemeinde mit 27,016 Einw.[674] Der Landkreis R. um faßt die gleichnamige Grafschaft des Herzogs von Arenberg, die (gewöhnlich »das Vest R.« genannt), ehemals zum Erzstift Köln gehörig, nebst der Standesherrschaft Meppen 1803 dem Haus Arenberg überlassen wurde. Vgl. Ritz, Die ältere Geschichte des Vestes und der Stadt R. (Essen 1904); Altkemper, Die Landwirtschaft der Kreise R. und Gelsenkirchen unter dem Einfluß der Industrie (Bonn 1905); »Zeitschrift des Vereins für Orts- und Heimatskunde im Veste und Kreise R.« (Recklinghaus. 1891 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 674-675.
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