Repin

[810] Repin, Ilja Jefimowitsch, russ. Maler, geb. 25. Juli 1844 in Tschugujewo im Gouv. Charkow, kam mit 19 Jahren nach Petersburg, wo er 1865 in die Kunstakademie eintrat, errang 1871 mit einem Bilde: das Töchterlein des Jairus, die große goldene Medaille und ein Reisestipendium, setzte dann seine Studien in Paris und Rom fort, wo er unter andern ein Bild aus der heimischen Sage: Szadko im Wunderreiche des Meeres, malte. In die Heimat zurückgekehrt, behandelte er fortan Motive aus dem russischen Volksleben und der russischen Geschichte in einem entschiedenen Realismus und mit Vorliebe für das Grauenerregende und Tragische. Nachdem er schon 1873 mit den »Burlaki« (den Schiffsziehern an der Wolga) Erfolg gehabt, folgten: die Zarewna Sofia von ihrem Fenster die gehenkten Strelitzen betrachtend (1879), der Abschied der Rekruten (1880), der Feiertagsabend (1881), die Prozession (1883), der Soldat vom Kriegsschauplatz als Sterbender heimkehrend, die Rückkehr aus Sibirien (1884), Iwan der Schreckliche mit seinem von ihm ermordeten Sohne in den Armen (1885), Anrede des Kaisers Alexander III. an die Landgemeindeältesten (1886), der heil. Nikolaus, eine Hinrichtung verhindernd (1888) und die Saporoger Kosaken schreiben an Sultan Mohammed IV. Seitdem hat er vorzugsweise Bildnisse gemalt, unter denen die der Dichter Pissemski, Garschin und Graf Tolstoi und der Komponisten Liszt und Rubinstein durch scharfe Charakteristik besonders ausgezeichnet sind. Viele seiner Bilder befinden sich in der Tretjakowschen Galerie zu Moskau. Vgl. »Artistes russes. Elie Yéfimovitch Répine« (Petersb. 1894). Norden, Ilja Jefimowitsch R. (Wien 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 810.
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