Schönberg [2]

[948] Schönberg, 1) Gustav von, Nationalökonom, geb. 21. Juli 1839 in Stettin, studierte in Bonn und Berlin Rechts- und Staatswissenschaften, wurde 1865 Gerichtsassessor, war eine Zeitlang am Seminar des preußischen Statistischen Bureaus beschäftigt und wurde 1867 als Lehrer der Nationalökonomie an der landwirtschaftlichen Akademie Proskau angestellt. Ende 1868 zum ordentlichen Professor der Nationalökonomie an die Universität Basel berufen, kam er 1870 in gleicher Eigenschaft nach Freiburg i. Br. und 1873 nach Tübingen. Ende 1899 wurde er zum Kanzler der Universität Tübingen ernannt. Außer einer Reihe von Aufsätzen schrieb S.: »Zur wirtschaftlichen Bedeutung des Zunftwesens im Mittelalter« (Berl. 1868); »Die Landwirtschaft der Gegenwart und das Genossenschaftsprinzip« (das. 1869); »Die Volkswirtschaft der Gegenwart im Leben und in der Wissenschaft« (Basel 1869); »Arbeitsämter. Eine Aufgabe des Deutschen Reichs« (Berl. 1871); »Die Frauenfrage« (Basel 1872); »Die Volkswirtschaftslehre« (Berl. 1873); »Die deutsche Freihandelsschule und die Partei der Eisenacher Versammlung vom Oktober 1872« (Tübing. 1873); »Die sittlich-religiöse Bedeutung der sozialen Frage« (2. Aufl., Stuttg. 1876); »Zur Handwerkerfrage« (Heidelb. 1876); »Finanzverhältnisse der Stadt Basel im 14. und 15. Jahrhundert« (das. 1879); »Basels Bevölkerungszahl im 15. Jahrhundert« (Jena 1883); »Die Sozialpolitik des Deutschen Reichs« (Tübing. 1886). Für das von ihm herausgegebene »Handbuch der politischen Ökonomie« (Tübing. 1882, 2 Bde.; 4. Aufl. 1896–98, 3 Bde. in 5 Teilen) schrieb S. die Abhandlungen: Volkswirtschaft, Gewerbepolitik, Gewerbliche Arbeiterfrage und Persönliche Dienstleistungen. Auch an der Bildung und Wirksamkeit des Vereins für Sozialpolitik hat sich S. lebhaft beteiligt.

2) Friedrich von, franz. Marschall, s. Schomberg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 948.
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