Spiegel zum Desenberg

[736] Spiegel zum Desenberg, Ferdinand August, Graf von, Erzbischof von Köln, geb. 25. Dez. 1764 auf Schloß Canstein in Westfalen, gest. 2. Aug. 1835 in Köln, seit 1799 Domdechant des Bistums Münster, war ein geistvoller und tatkräftiger Mann, stand mit dem Oberpräsidenten v. Vincke in engem Verkehr und wirkte für eine Erweiterung der Akademie Münster zur Universität. Seine Ernennung zum Bischof von Münster durch Napoleon 1813 erkannte der Papst nicht an. Hardenberg veranlaßte 1816 seine Versetzung in den Grafenstand und 1817 seine Berufung in den Staatsrat. Seit 1824 Erzbischof von Köln, erwarb S. sich große Verdienste um die Wiederherstellung der kirchlichen Organisation, stimmte 1834 der preußischen Auslegung des päpstlichen Breve vom 25. März 1830 über die gemischten Ehen zu und geriet dadurch mit der Kurie in Widerspruch. Vgl. Nippold, Die vertrauten Briefe des Erzbischofs S. (Barmen 1889); Briefe von ihm an Bunsen gab Reusch (Leipz. 1897) mit andern an Bunsen gerichteten heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 736.
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