Spiegel [2]

[731] Spiegel, in der Geologie, s. Verwerfung. S. heißt auch das Zentrum der Scheibe (s. d.). In der Baukunst eine glatte umrahmte Fläche, z. B. an einem Quader, einem Gewölbe u.; in der Struktur des Holzes die Markstrahlen (s. Holz, S. 490) etc.; das platte Heck eines Schiffes oder Bootes (s. Heck) etc. Da endlich der S. als Symbol der Selbstprüfung und des Gewissens, als Emblem der Wahrheit dient, so ist das Wort auch häufig als Titel für belehrende Schriften, besonders religiösen, moralischen, pädagogischen und politischen Inhalts, verwendet worden, z. B. Heilsspiegel, Fürstenspiegel, Jugendspiegel, Ritterspiegel, Laienspiegel, die alten Rechtsbücher: Sachsenspiegel, Schwabenspiegel, Deutschenspiegel (s. die betreffenden Artikel), ferner der 1516 von Brant herausgegebene, übrigens aus dem ersten Viertel des 15. Jahrh. stammende Richterlich Klagspiegel, der S. der Rechten von Justinus Gobler (1550) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 731.
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