Anlegen

[520] Anlegen, 1) Feuer a., ein Haus in Brand stecken, s. Brandstiftung; 2) das gehauene od. geschnittene Getreide zusammenraffen u. auf das Seil zum Binden zurecht legen; ebenso 3) Garben a., sie zum Dreschen zurecht legen; 4) einen Rocken a., Flachs um denselben legen; 5) (Böttch.), an ein Faß die nöthigen Reise legen; 6) (Kochk.), von einer, (Flüssigkeit beim Kochen, sich an den Topf a., ein geringerer Grad des Anbrennens; 7) (Hüttenk.), auf den Treibheerd feuchte Asche bringen u. ausbreiten; 8) beim Kartenspiel die gewonnenen Points durch Marken bemerken; 9) mit dem Schiffe sich an die Seite eines andern Schiffes legen; sie sind dann mit 2 kreuzweise von einem zum andern gehenden Tauen (Springtauen) mit einander befestigt. Zwischen beide hängt man dann große Rundhölzer (Wreishölzer), damit sie sich nicht gegenseitig beschädigen; 10) A. der Bienen, das sich Niederlassen der schwärmenden Bienen an einem Orte; 11) von Krystallen, so v.w. Anschießen; 12) (Jagdw.), das Treiben a., bei Treibjagden Schützen u. Treiber anstellen; daher auch Anlegtreiben, s. u. Treibjagd; 13) Arbeiter a., sie bei einer ihnen bestimmten Arbeit anstellen, vgl. [520] Anlage 10); 14) Bergleute bei der Grubenarbeit auf Geding od. Wochenlohn anstellen; 15) sich vor einem Gange a., von den Bergleuten, wenn sie ihn bearbeiten; 16) Geld od. ein Capital a., verzinslich unterbringen od. zum Nutzen an etwas wenden; 17) ein Kunstwerk in allgemeinen Formen entwerfen, in der Bildhauerei durch Modelliren in Thon od. Gyps, in der Malerei durch nebeneinander gesetzte Farben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 520-521.
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