Colorādo

[280] Colorādo (spr. Kolorehdo), 1) (Rio C., C. of the West, Red-River), Strom im Westen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, entspringt auf den Rocky-Mountains in 2 Quellenarmen, als Green-River auf den Wind-River-Mountains u. Grand-River auf der Sierra Verde, die sich im Gebiet Utah vereinigen. Von hier an führt der Fluß den Namen Rio C., fließt zuerst südwestlich, dann westlich, dann südlich, nimmt den St.-Johns-River, den Red-River, Rio Virgen, Santa Maria, Mohave, u. Rio Gila auf, bildet zuletzt die Grenze zwischen Californien u. den Gebieten Utah u. Arizona, u. mündet nach einem Laufe von ungefähr 250 Meilen in den Golf von Californien; in der trockenen Jahreszeit ist er bisweilen ziemlich seicht, im übrigen Jahre 100 Meilen für Boote u. 50 Meilen für kleinere Seefahrzeuge schiffbar; Ebbe u. Fluth haben über 30 Meilen weit Einfluß; in seiner über 1 Meile breiten Mündung liegen 3 Inseln; 2) (Rio C. of Texas), Strom im Staate Texas, entspringt auf dem hohen Tafellande Sierra de Saba auf der Nordwestgrenze von Texas, hat im Allgemeinen eine südöstliche Laufrichtung, fließt zuerst durch die von den Comanches-Indianern bewohnten Landstriche, dann durch die der Mainzer-Texanischen Colonisationsgesellschaft u. mündet nach einem Laufe von über 200 Meilen in die Matagorda-Bai; die bedeutendsten Städte an demselben sind Austin, Bastrop, La Grange, Columbus; die Schifffahrt ist durch eine Anschwemmung von Treibholz (Rafts) 3 Meilen oberhalb seiner Mündung erschwert, von da an bis La Grange, in der Regenzeit bis Austin, ist er für kleine Dampfboote schiffbar; seine Ufer sind fruchtbar u. reich an Baumwollen-, Reis- u. Zuckerplantagen u. schönen Waldungen; 3) Fluß im S. der Argentinischen Conföderation (Südamerika), entspringt auf dem Ostabhange der Anden, hat eine südöstliche Richtung u. mündet in den Atlantischen Ocean; 4) (San Juan del Norte), Fluß im centralamerikanischen Nicaragua, mündet in das Caraibische Meer; 5) Grafschaft im Staate Texas (Vereinigte Staaten von Nordamerika), 47 QM., vom gleichnamigen Flusse durchflossen; Boden an den Ufern desselben fruchtbar, sonst theilweis sandig; Producte: Mais, Baumwolle, Indigo, Tabak, Wolle; Dampfschifffahrt; Census von 1850: 2157 Ew., worunter 723 Sklaven; Hauptort: Columbus; 6) (Rio C., Cum-leubu, Cowu-leusu), Fluß im S. der Argentinischen Conföderation (Südamerika) u. der Republik Buenos-Ayres, entspringt auf dem Ostabhange der Cordilleras de los Andes, hat eine südöstliche Laufrichtung u. mündet in den Atlantischen Ocean.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 280.
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