Cruikshank

[554] Cruikshank (spr. Krukschänk, 1) Wilhelm, geb. 1745 in Edinburg, war Freund u. Gehülfe von W. Hunter, dessen Cabinet er erbte, u. starb 1800 als Lehrer einer anatomischen Schule in London; er schr.: Experiments on the insensible perspiration of the human body, Lond. 1779, auch 1795 (deutsch von Michaelis, Lpz. 1798); Anatomy of the absorbing vessels of the human body, Lond. 1786, auch 1790 (deutsch von Ludwig, Lpz. 1789–94); auch mehrere Schriften über das gelbe Fieber. 2) George, geb. 1780 in London; Anfangs zum Maler bestimmt, verließ er wegen Kurzsichtigkeit die Londoner Akademie, in der Absicht, sich dem Theater zu widmen; er trat auch wirklich auf dem Haymarkettheater auf, ging dann aber, als einige Zeichnungen von ihm lebhaften Anklang fanden, wieder zur. Malerei über. Seine komischen u. humoristischen Skizzen aus dem Londoner Volksleben (Squibs or Satirical [554] sketches), sowie seine Caricaturen für 2 satyrische Zeitschriften fanden großen Beifall, u. aus feiner unerschöpflichen Phantasie gingen nach einander eine große Anzahl von Caricaturen hervor, welche er zum Theil selbst radirte. Viele belletristische Werke der älteren u. neueren Zeit sind von ihm mit ungemein lebendigen Skizzen illustrirt, so die Werke von Scott, Dickens, Fielding, Goldsmith, Chamisso's Schlemihl, Don Quixote u.a.; er gab 1836 einen komischen Almanach, ferner eine Reihe von 6 Blättern unter dem Titel: Die Trunkenheit u. Trunkenbolds Kinder (Die Flasche), u. mit seinem Bruder Robert, einem Miniaturmaler, eine Anzahl Radirungen unter dem Titel: The life in London is death, heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 554-555.
Lizenz:
Faksimiles:
554 | 555
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika