Cundinamarca

[583] Cundinamarca, Departamiento der südamerikanischen Republik Neu-Granada; 3650 QM., grenzt im Norden an das Departamiento Magdalena, im Nordwesten u. Westen an das Departamiento Cauca, im Süden an die Republik Ecuador, im Osten an das Departamiento Boyacca u. die Republik Venezuela; Gebirge: östliche Zweige der Cordilleren, darunter die Sierra de Suma Paz mit der 8200 Fuß hohen Hochebene von Bogota u. mehreren Spitzen bis zu 12,000 Fuß; Flüsse: Magdalenenstrom (mit dem Cauca u. Bogota), Meta u. Guaviari (Nebenflüsse des Orinoco); See: Guatavita (8300 Fuß über dem Meere, sehr tief, die Indianer hielten denselben für heilig u. warfen Edelsteine u. Kostbarkeiten als Opfer in denselben); Klima: heiß, durch die Gebirge gemäßigt, im Allgemeinen gesund, Boden fruchtbar; noch viele dichte Urwälder im Osten; Gold-, Platin- u. Silberminen; 1853: 565,000 Ew., wovon 137,000 Weiße (meist Creolen), 127,000 civilisirte Indianer, die übrigen sind verschiedenartige Mischlinge, Neger u. uncivilisirte Indianer, den Stämmen der Achaguas, Chorotas u. Guayaboros angehörig (namentlich im Osten); Eintheilung in 4 Provinzen: Bogota, Antioquia, Neyva u. Mariquita; Hauptstadt: Santa Fé de Bogota. – C. war vor Ankunft der Spanier der civilisirteste Theil des nördlichen Südamerikas; der herrschende Stamm waren die unter einem politischen Oberhaupt (Zaque) u. einem Hohenpriester stehenden Muyscas, welchen die Fürsten von Bogota tributpflichtig waren. Ihre ganze Cultur ging nach der Eroberung C-s durch die Spanier unter Gonzala Ximenes de Quesada verloren, u. es finden sich jetzt nur noch zerstreut einzelne Trümmer ihrer alten Bauten, Götzenbilder u. anderer Denkmäler.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 583.
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