Delitzsch [1]

[819] Delitzsch, 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Merseburg, 14, 1/16, QM., 52,000 Ew., die in dem ebenen Lande starke Viehzucht u. Ackerbau treiben; 2) Stadt darin am Löberbach; Schloß, 3 Kirchen, Hospital, Strumpf- u. Tabakfabrikation, Schuhmacher, die für die Märkte arbeiten, Bierbrauereien; hier Freimaurerloge: Victor zum goldenen Hammer; 5700 Ew. – D., von den Sorben im 10. Jahrh. erbaut, wurde vom Markgrafen Dietrich von der Lausitz mit Mauern umgeben. 1429 wurde die Stadt von den Hussiten verbrannt. In der Folge gehörte es abwechselnd zu Meißen u. Osterland; nach der Theilung Sachsens kam es an die Albertinische Linie u. später wurde es mit zu dem Hause Sachsen-Merseburg geschlagen u. das Schloß zu D., welches nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Kriege, 1691 wieder aufgebaut worden war, wurde der Wittwensitz jenes Hauses. 1739 fiel es wieder an Kur sachsen u. kam dann 1815 an Preußen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 819.
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