Dillingen

[155] Dillingen, 1) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben, 4 QM.; 15,650 Ew.; 2) Hauptstadt darin, an der Donau (neue Brücke); mit königlichem Schloß, 4 Kirchen, Kapuziner- u. Franciskanerkloster, Gymnasium, Lyceum, Lateinische, Landwirthschaftliche u. Gewerbe-Schule, Geistliches u. Schullehrerseminar, 2 Hospitäler; 3450 Ew., welche Feld-, Obst- u. Hopfenbau, Viehzucht, Papier- u. Tuchfabrikation, Schifffahrt u. Schiffbau treiben. In der Nähe ein, den Lauf der Donau rectificirender, 6800 Fuß langer Kanal (Karolinenkanal). – D. hatte sonst eigene Grafen, der letzte war Bischof Hartmann von Augsburg, welcher D. 1258 dem Hochstifte Augsburg schenkte, u. seit 1286 residirten die Augsburger Bischöfe gewöhnlich in D. 1552 wurde die Universität vom Bischof Otto gegründet, welche aber, nachdem 1802 D. mit Augsburg an Baiern gekommen war, 1804 aufgehoben wurde. Bei D. endete 10. Oct. 1805 das Gefecht von Wertingen, indem die Österreicher von Murat in die dortigen Sümpfe gedrängt wurden. 3) (Dilling), Dorf im Kreise Saarlouis des preußischen Regierungsbezirks Trier, an der Brems; Fabriken in Kupferplatten, Nägeln, Schwarz- u. Eisenblech, Papier; 1400 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 155.
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